Verlag | Matthes & Seitz Berlin |
Auflage | 2016 |
Seiten | 347 |
Format | 17,8 x 19,1 x 1,7 cm |
Gewicht | 284 g |
Reihe | Naturkunden 028 |
Übersetzer | Karen Nölle |
ISBN-10 | 3957573343 |
ISBN-13 | 9783957573346 |
Bestell-Nr | 95757334A |
»Thoreaus wahre Nachfolgerin.«Edward Abbey
Inspiriert von Henry David Thoreaus Walden zieht sich die 27-jährige Annie Dillard Anfang der 70 er Jahre in die Virginia Blue Montains zurück, um die vielfältigen Erscheinungen der Natur genau zu studieren und das Wunder des Schauens auf sich wirken zu lassen und "wieder zu Sinnen zu kommen", wie es Thoreau einst gefordert hatte. Ausgehend von der Erkenntnis, dass "das Detail" das erste und "sichtbare Faktum der Welt" sei, unternimmt sie tägliche Wanderungen an den bewaldeten Ufern des Tinker Creek, beobachtet und beschreibt den Wechsel des Lichts und das Wesen des Windes, das Leben der Bisamratten und Heuschrecken, die Schönheit der gegen den Strom schwimmenden Fische und die eines Wassertropfens unter dem Mikroskop. Geleitet von der Frage nach den Absichten einer Schöpfungskraft, die sich in all dem Naturschauspiel zugleich offenbart und verbirgt, verbinden sich die genauen, überraschenden und oft auch verstörenden Entdeckungen ihrer Streifzüge in die Wildnis mit Gedankengängen aus Literatur, Naturwissenschaft und Mystik. Dillards Sprache ist dabei so klar und poetisch, so erhaben und erbarmungslos wie der Gegenstand ihrer Erzählung selbst : die lebendige Gegenwart der verwirrend vielfältigen Natur. Pilger am Tinker Creek ist naturphilosophische Meditation, geistige Autobiografie, metaphysischer Lobgesang und poetischer Essay zugleich und nicht zuletzt die Chronik einer Suche nach nichts Geringerem als dem Sinn der Schöpfung.
Rezension:
»Das Buch atmet zugleich poetischen Geist und erzählerischen Überschwang, sei es bei der Darstellung der Gesteinsformationen, eines unzähmbaren Pferdes oder einer Flussfahrt im Glen Canyon(...)« [zu:Edward Abbey: Die Einsamkeit der Wüste] »Kühn gehen hier poetische Beschreibungen, Erinnerungen, Reflexionen, Bemerkungen zu Lektüren - von John Ruskin bis Rutherford Platt - eine höchst erfolgreiche Symbiose ein.« [zu: Annie Dillard: Pilger am Tinker Creek] »Dass sich das Nature-Writing um aktuelle, gesellschaftlich relevante Themen drehen kann, zeigt der Naturforscher Bernd Heinrich, berühmt für seine Bücher über Raben, Bäume und Jahreszeiten.« [zu:Bernd Heinrich: Der Heimatinstinkt. Das Geheimnis der Tierwanderung.] https://www.nzz.ch/feuilleton/nature-writing-die-wildnis-kann-man-auch-im-lehnstuhl-lieben-ld.1309663 Jürgen Brôcan NZZ - Neue Zürcher Zeitung 20170809