Der Krake, das Meer und die tiefen Ursprünge des Bewusstseins
Verlag | Matthes & Seitz Berlin |
Auflage | 2019 |
Seiten | 296 |
Format | 13,8 x 21,8 x 2,8 cm |
Gewicht | 506 g |
Übersetzer | Dirk Höfer |
ISBN-10 | 395757711X |
ISBN-13 | 9783957577115 |
Bestell-Nr | 95757711A |
Die Begegnung mit Kraken in den Tiefen des Meeres wird zum Ausgangspunkt dieser faszinierend erzählten Evolutionsgeschichte des Bewusstseins, die sich unabhängig voneinander zweimal ereignete: Kraken und Wirbeltiere haben gemeinsame Vorfahren, und doch entwickelte sich ihre Intelligenz völlig unabhängig voneinander. Godfrey-Smith geht der Frage nach, wie Oktopusse so intelligent werden konnten, und welcher Art ihre Intelligenz ist, die nicht in einem zentralen Gehirn steckt, sondern in ihren Tentakeln. In der Begegnung mit ihnen finden wir mehr über uns selbst heraus - und wenn es einen ganz anderen, einen »außerirdischen« Geist gibt, dem wir begegnen können, dann finden wir ihn in den Oktopussen.
»Peter Godfrey-Smiths Buch bringt uns das Bewusstsein der Cephalodien und die Geschichte unseres eigenen Bewusstseins näher, Tentakel für Tentakel.« - Sloane Crosley, Vanity Fair
»Wenn das Philosophie ist, dann funktioniert es überaus gut: Peter Godfrey-Smith ist nie dogmat isch, aber erschreckend scharfsinnig.« - Carl Safina, The New York Times Book Review
Leseprobe:
»Auf die Kopffüßer bin ich zufällig gestoßen, da ich viel Zeit im Wasser verbracht habe. Ich bin ihnen auf ihren Wegen gefolgt und begann schließlich als Philosoph über ihr Leben nachzudenken. Das vorliegende Buch ist stark von ihrer körperlichen Präsenz und Unberechenbarkeit beeinflusst. Ebenso stark ist es von den Tausenden praktischen Dingen geprägt, die ein Aufenthalt unter Wasser mit sich bringt - Ausrüstung, Gasflaschen, Wasserdruck. In dem Aufwand, den der Mensch betreiben muss, spiegeln sich die Unterschiede zwischen dem Leben an Land und dem im Wasser; und die ursprüngliche Heimat des Geistes oder zumindest seiner ersten vagen Ausprägungen ist das Meer.«
»Ich tauchte wiederholt hinab, hielt die Luft an, um das Tier zu beobachten. Schon bald war ich erschöpft, zögerte aber zugleich, aufzuhören, da die Kreatur an mir ebenso interessiert schien wie ich an ihr. Zum ersten Mal war mir an diesen Tieren etwas aufgefallen, das mich seither beschäftigt - das Gefühl wech selseitigen Interesses. Sie betrachten einen eingehend, wahren dabei aber für gewöhnlich einen gewissen Abstand. Manchmal, wenn ich einer Riesensepia sehr nahe kam, streckte sie einen Arm aus, nur ein paar Zentimeter, um den meinen zu berühren.«
Peter Godfrey-Smith