Es ist das Jahr 1877; ein Jahr ist seit der Schlacht am Little Bighorn vergangen. Der große Freiheitskampf der Dakota ist zu Ende. Einst tapfere Krieger und freie Jäger, fristen die Dakota jetzt ein jämmerliches Dasein in der Reservation. Der Bärenbande wurde ein unfruchtbarer Landstrich zugewiesen. Doch Tokei-ihto, wie durch ein Wunder dem Gefängnis lebend entkommen, will nicht zulassen, dass Hunger und Alkohol, Betrug und Verrat seinen Stamm weiter dezimieren. In einer waghalsigen Aktion führt er die Bärenbande nordwärts, in Richtung der kanadischen Grenze. Doch Red Fox und seine Männer sind den Indianern auf den Fersen und entschlossen, Tokei-ihto zu töten.Das Buch enthält im Anhang das »Schlusswort« und die ausführlichen »Geschichtlichen Bemerkungen« der Autorin aus der Erstausgabe von 1951 sowie ein Nachwort von Erik Lorenz.
Liselotte Welskopf-Henrich (1901-1979) war Schriftstellerin und Wissenschaftlerin. In den Jahren der Naziherrschaft war sie am antifaschistischen Widerstandskampf beteiligt. 1951 erschien die Urfassung ihres Indianerromans »Die Söhne der Großen Bärin«, den sie später zu einem sechsteiligen Werk erweiterte. 1966 erschien »Nacht über der Prärie«, der weltweit erste Gesellschaftsroman über Reservationsindianer im 20. Jahrhundert, der wesentlich auf in den USA und in Kanada gewonnenen Erfahrungen und Eindrücken der Autorin beruht. In den folgenden Jahren, bis zu ihrem Tod, entwickelte sie diese Thematik in vier weiteren Bänden fort. Darüber hinaus war sie seit 1960 Professorin für Alte Geschichte an der Berliner Humboldt-Universität und seit 1962 Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Sowohl als Wissenschaftlerin als auch als Schriftstellerin fand sie internationale Anerkennung. Die Stammesgruppe der Oglala verlieh ihr für ihre tatkräftige Unterstützung des Frei heitskampfes der nordamerikanischen Indianer den Ehren-Stammesnamen Lakota-Tashina, »Schutzdecke der Lakota«. Claudia Lieb ist eine Buchillustratorin aus München, die für ihre Arbeiten bereits mehrfach preisgekrönt wurde (u. a. Preis der Stiftung Buchkunst »Die schönsten deutschen Bücher 2009«; Nachwuchspreis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur 2009; Gourmand Cookbook Award 2011: Deutschland-Sieger in der Kategorie »Bestes erstes Buch« und 3. Platz international).
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