Almosen fürs Vergessen / Die Reichen zahlen spät - Roman
Verlag | Elfenbein |
Auflage | 2021 |
Seiten | 250 |
Format | 13,8 x 2,3 x 21,2 cm |
Mit Lesebändchen | |
Gewicht | 377 g |
Reihe | Almosen fürs Vergessen 4 |
ISBN-10 | 3961600104 |
ISBN-13 | 9783961600106 |
Bestell-Nr | 96160010A |
1956 in der Londoner City, wo sich die Wege der politischen und wirtschaftlichen Elite kreuzen, und natürlich die Wege von deren Fußvolk: den Hinterbänklern und Gremienberatern, Journalisten und Verlegern, Rechtsanwälten, Sekretärinnen, Zimmerwirtinnen - ganz zu schweigen von den Ehefrauen, den Geliebten und den gegen Geld Liebenden. Es geht das Gerücht, dass das aufstrebende Wirtschaftsmagazin "Strix" einen neuen Eigentümer sucht. Holbrook, ehrgeiziger Anteilseigner einer kleinen Reklamedruckerei, sieht seine große Chance gekommen, denn "Strix" verspricht Rang und Einfluss auf höchster Ebene. Doch auch den gewieften Redakteur des Magazins, Somerset Lloyd-James, drängt es näher zur Macht. Um bald alle Fäden in der Hand zu halten, lotst er einen alten Schulfreund auf einen Sitz im Herausgebergremium. Doch ausgerechnet dieser aufrichtige und tüchtige Nachwuchspolitiker gerät auf dem hoffnungsfrohen Weg in die hohe Politik ins Stolpern.
Leseprobe:
Was Holbrook anging, so kam ihm die Nachricht, dass Vanessa weiterhin ihren alten Gewohnheiten nachging, nur recht. Ganz abgesehen von dem beiläufigen Vergnügen, das ihm so vielleicht winkte, bot ihm das Ganze nun auch eine gute Möglichkeit, Donald von einer Hochzeit abzubringen, die sowohl ihm selbst als auch der Firma Schaden zufügen konnte."Sie wollen mir also", sagte Somerset Lloyd-James, kaum dass er den Raum betreten hatte, "einen Vorschlag in Ihrem und Donalds Namen unterbreiten. Dürfte man fragen, warum Donald nicht auch hier ist?""Er wollte nicht, dass Sie denken, er würde in irgendeiner Weise Nutzen aus Ihrer Freundschaft zu ziehen versuchen.""Und dennoch will er seinen Namen in Verbindung mit dem Vorschlag genannt sehen?""Nur höchst ungern. Die Idee kam eigentlich von mir. Damit ich Ruhe gebe, hat Donald gesagt, ich könne mir seiner Unterstützung sicher sein, falls ich es schaffen sollte, einen Kapitalbetrag aufzubringen, der nach seinem Ermessen jenseits meiner Möglich keiten liegt.""Aber Sie haben das Geld zusammenbekommen?""Ja.""Und jetzt ist Donald also überzeugt?""Kaum", sagte Holbrook. "Er wird alles ihm Mögliche tun, befürchte ich, um jegliche Verhandlungstätigkeit zu verhindern.""Warum?""Weil er träge ist. Er hat so gar keine Ziele.""Und welches Ziel haben Sie nun für ihn?""Eigentümer von 'Strix' zu werden."Somerset zwinkerte missbilligend und rieb sich dann die Handflächen mit einem grauen, zerknüllten Taschentuch."Ich kann nicht verkaufen, was mir nicht gehört", sagte er schließlich.