Almosen fürs Vergessen: Almosen fürs Vergessen / Die Überlebenden - Roman
Verlag | Elfenbein |
Auflage | 2025 |
Seiten | 400 |
Format | 13,0 x 3,0 x 21,0 cm |
Gewicht | 518 g |
Reihe | Almosen fürs Vergessen 10 |
ISBN-10 | 3961600198 |
ISBN-13 | 9783961600199 |
Bestell-Nr | 96160019A |
Venedig im Herbst 1973: Wer in der Literaturszene etwas auf sich hält, ist zum internationalen PEN-Kongress angereist, doch sind es nicht nur Literaten und Verleger, die sich in den Gassen und auf den Kanälen der Lagunenstadt tummeln. Zwei Forscher der Universität Cambridge haben dort ebenfalls Quartier genommen, und da in Bälde im legendären Casino eine exklusive Bakkarat-Gesellschaft um hohe Summen spielen wird, stoßen zwei Finanziers zu dem wohlgebildeten und wohlsituierten Kreis um die englischen Verleger Stern und Detterling dazu. Als in einem Palazzo eine rätselhafte alte Schrift auftaucht, gräbt sich der Autor Fielding Gray in die längst vergessene Geschichte einer italienisch-englischen Familien-Liaison ein - und fördert Kompromittierendes zutage.Im zehnten und letzten Band der Romanreihe "Almosen fürs Vergessen" laufen sich in dem erhaben verfallenden Sehnsuchtsort und Außenposten der gehobenen englischen Gesellschaft viele alte Bekannte über den Weg. Raven wirft dabei ei n weiteres Mal einen entlarvenden Blick auf das Selbstverständnis und die scheinbar hehren Fundamente und Traditionslinien der "guten Kreise" - und liefert zugleich einen feierlichen Abgesang auf einen edelmütigen Toten.
Leseprobe:
Als sie das Casino von der Calle Vendramin aus betraten, fiel ihnen auf, wie ungewohnt beschwingt der Türsteher grüßte. Auch der Liftboy, der mit ihnen zu der exklusiven Etage hinauffuhr, auf der Lykiadopoulos zum Chemin de Fer lud, konnte seine unbändige Freude kaum verbergen."Hier weht auf einmal ein ganz anderer Wind", sagte Max.Der Gang zur Bar schwärmte vor Menschen, die lachten, miteinander parlierten und sich zuwinkten. In der Bar selbst schossen Kellner eifrig mit Tabletts umher, um eine mindestens dreimal so hohe Zahl von Gästen wie sonst üblich zu bedienen, während der Barchef, einem versierten Zauberkünstler gleich, routiniert und blitzschnell mit Flaschen und Cocktail-Shakern hantierend, angeregt mit den vor ihm sitzenden Trinkenden schwatzte."Fast wie beim Karneval", sagte Max. "Was ist bloß in die alle gefahren?"Als sie schließlich den Salle de Baccara betraten, wurde es ihnen klar. Während sie sich einen Weg durchs dichte Gedränge bahnten, bebte um sie herum alles v or Aufregung, vor ihnen wurden spitze Ooohs und Aaahs und Madonna-mias ausgestoßen; und als sie endlich am Spieltisch anlangten, waren sie fast geblendet von der Unmenge glänzender Plaques, die darüber verstreut lagen, und von den wogenden weißen Roben, die zu beiden Seiten um Lykiadopoulos herum aufwallten und ihn (so wollte es Tom scheinen) jeden Moment unter sich zu begraben drohten."Jesus Christus, Allmächtigster!", sagte Max. "Die verdammten Araber sind da! Die hatten wir eigentlich erst im November erwartet."