Einsamkeiten. Galerien. Andere Gedichte
Verlag | PalmArtPress |
Auflage | 2022 |
Seiten | 130 |
Format | 14,0 x 1,6 x 21,7 cm |
Mit Lesebändchen | |
Gewicht | 304 g |
ISBN-10 | 3962581170 |
ISBN-13 | 9783962581176 |
Bestell-Nr | 96258117A |
Der international Ruhm Antonio Machados ist eng mit seinem antifaschistischen Engagement auf der Seite der Zweiten Spanischen Republik verknüpft. Machado war jedoch lange vor den Turbulenzen der spanischen Geschichte des 20. Jahrhunderts einer der herausragenden Dichter des Landes und Wegbereiter für Kollegen wie Juan Ramón Jiménez und Federico García Lorca, mit denen er befreundet war. In Spanien wird Machado der "Generation von 98" zugerechnet. In jungen Jahren ist er einer der wichtigsten Vertreter dieser neuen Strömung, die man als "Modernismus" bezeichnete. Romantische Prägung, schlichte Herzensgüte, intellektuelle Redlichkeit und aufrichtige Melancholie sind die Merkmale, die Max Aub auflistete, um Machados Schaffen zu charakterisieren. Hinzuzufügen wäre seine Fähigkeit, zuzuhören und die Sprache des einfachen Volks in seine literarischen Texte zu verweben. Seinen ersten Gedichtband Einsamkeiten, 1902 erschienen, erweiterte Machado in den folgenden Jahren zu dem Band von Ein samkeiten, Galerien und anderen Gedichten. In der Neuübersetzung der Sammlung versucht Leopold Federmair, der besonderen Sensibilität dieser Dichtungen gerecht zu werden, in denen sich Einfachheit und sprachliches Raffinement paaren. Der Übersetzer legt den Akzent auf Rhythmus und Wortwahl, die Intensität des Benennens. Das poetische Werk Antonio Machados ist damit auch auf Deutsch wieder verfügbar, eine Lücke wird geschlossen.
Leseprobe:
Der Zephyr sagt, GeliebteDer Morgen sagt, Geliebte, dein reines weißes Kleid...Nicht sehn dich meine Augen,mein Herz wartet auf dich!Der Wind hat deinen Namenmir zugetragen bald;das Echo deiner Schrittehallt vom Gebirg zurück.Nicht sehn dich meine Augen,mein Herz wartet auf dich!Von abenddunklen Türmenweht leiser Glockenklang...Nicht sehn dich meine Augen,mein Herz wartet schon lang.Die harten Hammerschläge,sie sagen einen Sarg;den Ort der Grube zeigenmir Spatenstiche an.Nicht sehn dich meine Augen,mein Herz wartet auf dich!_ _ _Grüne Gärtchen,helle Plätze,grünlich Brunnen,wo das Wasser träumt,wo das stille Wassergleitet auf dem Stein.Die Blätter der Akazie,von welkem Grün, fast schwarz,küßt der Septemberwindund schnappt sichein paar trockene, gelbe,spielt damit im weißenStaub der Erde.Lieblich' Mägdlein,das du füllst den Krugmit durchsichtigem Wasser,mich erblickend führst du nicht,ohne dran zu denken, deine braune Handzu den schwarzen Lockendeines Haarsund bewunder st nicht dein Antlitzdann im reinen Kristall.Du betrachtest nur die Luftdes schönen Abends,während den Krugmit hellem Wasser du füllst.