Die Windvögel - Das geheimnisvolle Leuchten
Verlag | Francke-Buch |
Alter | ab 10 Jahre |
Auflage | 2021 |
Seiten | 214 |
Format | 14,1 x 2,0 x 20,7 cm |
Gewicht | 343 g |
ISBN-10 | 3963622393 |
ISBN-13 | 9783963622397 |
Bestell-Nr | 96362239A |
Die Geschwister Hannes und Ella Windvogel sehen ihre Sommerferien schon in Langeweile versinken: Der geplante Familienurlaub in Ägypten fällt kurz vor der Abreise ins Wasser ... Zum Glück hat ihre Mutter eine Freundin in Österreich, deren Ferienwohnung frei ist. Spannende Erlebnisse auf einem reißenden Fluss und unter dem funkelnden Sternenhimmel trösten die beiden über die verpasste Reise hinweg. Doch als sie eines Abends geheimnisvolle Lichtzeichen in den Bergen entdecken, nimmt ein gefährliches Abenteuer seinen Lauf ...
Leseprobe:
Ferienstart mit Hindernissen Der Wind peitschte das Wasser über die Frontscheibe des Wagens, doch die Scheibenwischer bewegten sich keinen Zentimeter. Hannes warf einen prüfenden Blick zum Schiebedach hinauf, es hielt dicht. Der Wind gewann an Kraft und brachte das Auto zum Beben. In Sturzbächen floss Wasser über die Scheiben und raubte ihm die Sicht. Hastig kramte Hannes sein Handy hervor und schaltete die Videofunktion ein. Solange er im Trockenen saß, konnte er beruhigt sein. Fasziniert beobachtete er, wie der starke Wind das Wasser von der Scheibe perlen ließ. Dann setzte der Regen wieder ein. Ein Kampf der Elemente tobte um ihn her.Ein kräftiger Stoß ließ den Wagen erzittern. So plötzlich, wie das Schauspiel begonnen hatte, endete es auch wieder. Die Sonne strahlte durch die Frontscheibe. »Und nun die Wettervorhersage für morgen, Samstag, den 24. Juli ...« Hannes schaltete die Videoaufnahme aus und ließ das Handy sinken. Er hatte gar nicht bemerkt, dass das Radio noch lief. D ie Fahrertür schwang auf. »Na, alles trocken geblieben?« »Hm«, erwiderte Hannes und steckte das Handy weg.Sein Vater klemmte sich hinter das Lenkrad und griff nach dem Hebel, um den Sitz zu verstellen. Hannes grinste. Das machte Papa immer, obwohl er den Sitz gar nicht weiter zurückschieben konnte. Langsam rollte das Auto aus der Waschanlage.»Wir müssen noch zur Post.« Sein Vater angelte einen gelben Zettel vom Armaturenbrett. »Was ist das?«»Ein Abholschein vom Postboten.«»Ja, schon klar«, Hannes schüttelte den Kopf, »aber ich meine, was ist das für ein Päckchen?«»Wahrscheinlich für dich.« Papa verrenkte sich, um zwischen den parkenden Autos den Fahrradweg einsehen zu können. »Ich denke, Taucherbrille und Schnorchel.«»Cool.« Hannes grinste. »Und, ist dein Zeugnis wie erwartet?«, wechselte Papa das Thema. Genervt rollte Hannes mit den Augen. Für ihn begannen die Ferien in dem Moment, wenn er die Schultür hinter sich zuschlagen konnte. Danach wollte er auch nicht mehr über sein Zeug nis nachdenken müssen.»Es geht«, brummte er nur. »Eine Drei in Englisch und in Geschichte.«»Das ist doch in Ordnung.«»Nein, finde ich nicht.«Sein Vater schmunzelte, während er vor dem Lotto- und Tabakgeschäft in der zweiten Reihe parkte und mit dem gelben Zettel im Laden verschwand. Nur das schwarz-gelbe Postzeichen verriet, dass man hier auch Pakete abholen konnte. Besondere Pakete. Hannes hatte schon befürchtet, dass Schnorchel und Taucherbrille nicht mehr rechtzeitig zum Urlaub ankommen könnten. Am Montag sollte es schon losgehen, für eine Woche nach Ägypten ans Rote Meer. Zum ersten Mal fliegen und dann gleich so weit. In Hannes' Bauch kribbelte es vor Aufregung.Papa kam mit dem Päckchen zurück. Enttäuscht stellte Hannes fest, dass es viel zu groß war für Schnorchel und Taucherbrille. Wenn die Lieferung morgen nicht kam, müsste er ohne die Ausrüstung in den Urlaub fliegen. Und dabei schwärmte doch die Hotelbeschreibung von einem Korallenriff direkt am Strand!»Müssen wir Ella a bholen?«, fragte Papa, während er sich weiter durch den Freitagnachmittag-Ferienstart-Großstadtverkehr kämpfte.»Kikis Mutter bringt sie«, antwortete Hannes. Seine Schwester Ella ging noch auf eine andere Schule, sie war gerade mit der fünften Klasse fertig geworden und erst in der siebten Klasse würde sie an seine Schule wechseln. In vielen anderen Regionen von Deutschland dauerte die Grundschule nur vier Jahre, aber in Berlin waren es sechs. Obwohl Ella kurz vor den Ferien ihren elften Geburtstag gefeiert hatte, war sie also noch Grundschülerin. Hannes' Gedanken wanderten zurück zu dem Päckchen auf der Rückbank. Ella wollte keine Taucherbrille haben, weil sie Angst vor Haien hatte. Gab es überhaupt welche im Roten Meer? Ohne Taucherbrille würde er das wohl nicht herausfinden. Hannes nahm sich vor, seine Eltern zu bitten, Brille und Schnorchel für ihn noch im Sportgeschäft zu kaufen, sollte die Bestellung bis morgen Mittag nicht ankommen.»Lass Mama bitte gleich dein Zeugnis u