Ruth Wolf-Rehfeldt - Wie eine Spinne im Netz
Verlag | DCV Dr. Cantzsche |
Auflage | 2022 |
Seiten | 216 |
Format | 22,9 x 1,6 x 30,0 cm |
Klappenbroschur | |
Gewicht | 938 g |
ISBN-10 | 3969121043 |
ISBN-13 | 9783969121047 |
Bestell-Nr | 96912104A |
Ruth Wolf-Rehfeldt (geb. 1932 in Wurzen; lebt in Berlin) ist eine der wenigen Künstlerinnen, die sich in der DDR der Schreibmaschinengrafik widmete. Auf ihrer "Erika"-Schreibmaschine ließ sie aus Buchstaben, Zahlen, Kommas und Pluszeichen fantasievolle Bilder entstehen. Unter ihren Händen verwandelten sich die schwarzen und roten Lettern in poetische Sprachbilder, sanft dahingleitende Wellen, serielle Muster und in architektonische oder figurative Gebilde. Diese Typewritings suchen die Nähe zur Konkreten Poesie und weisen deutliche Parallelen zur Konzeptkunst und Minimal Art auf. In den 1980er-Jahren wurden sie zudem zu Collagen erweitert, die an die dadaistischen Bildmontagen Hannah Höchs erinnern. Mit ihren Grafiken partizipierte Wolf-Rehfeldt auch aktiv am Mail Art-Programm der DDR. Sie verschickte die Typewritings an Künstler:innen außerhalb der unüberwindbaren, nationalen Grenzen und baute so ein umfangreiches Kommunikationsnetz auf, das sich um den gesamten Globus spannte.Di e reich bebilderte Monografie unterstreicht die Vielfalt und darüber hinaus die Aktualität von Wolf-Rehfeldts Arbeiten, die unter dem Eindruck des Kalten Krieges entstanden und den fragilen Zustand des Friedens thematisieren, aber auch die schon damals spürbare Umweltzerstörung in den Blick nehmen.
Ruth Wolf-Rehfeldt (b. Wurzen, Germany, 1932; lives in Berlin) is one the few East German female artists who devoted themselves to graphic art produced on the typewriter. Working on her trusty "Erika," she arranged letters, digits, commas, and plus signs to compose imaginative visual creations. Under her hands, the black and red characters were transformed into poetic verbal images, gently undulating waves, serial patterns, and architectonic or figurative formations. Sometimes verging on concrete poetry, these typewritings also evince unmistakable affinities with conceptual and minimalist art. In the 1980s, the artist expanded on them in collages that recall Hannah Höch's Dadaist visual montages. With her graphic work, Wolf-Rehfeldt was also an active participant in the GDR's mail-art program: she sent the typewritings to artists beyond the impassable borders of her country, building an extensive network of correspondences that spanned the globe.The richly illustrated monograph un derscores the diversity and contemporary relevance of Wolf-Rehfeldt's works, which were created in the shadow of the Cold War and address the fragility of peace as well as early manifestations of the environmental devastation wrought by the industrial age.