Stefan Knauf (geb. 1990 in München, lebt und arbeitet in Berlin)setzt sich mittels bestimmter Materialien wie Baustoffe oder Pflanzen mit der Historie der Botanik, der Migration, des Handels, derWissenschaft und der Architektur auseinander. Er kritisiert dabeiein idealisiertes, anthropozentrisches Naturverständnis, das immernoch vorherrschend ist. Seine Skulpturen, geometrisch-abstraktenBilder und Installationen, in denen Konstruktivismus und MinimalArt nachhallen, sind Kontaktzonen, in denen alles miteinander zutun hat: die menschliche und die nicht menschliche Geschichte,Natürliches und Künstliches, Ökologie und Ideologie.
Die Galerie Robert Grunenberg feierte im Frühjahr 2023 ihr fünfjähriges Bestehen und vertritt mit Filip Henin, Stefan Knauf, Brandon Lipchik, Sevina Tzanou, Anna Virnich, Sonja Yakovleva und Jan Zöller hauptsächlich Künstler:innen, die Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre geboren wurden. Damit gehören sie zur ersten Generation, die mit der Kultur des Internets und der Digitalisierung aufgewachsen ist. Auch wenn ihre künstlerischen Strategien unterschiedlich erscheinen, gibt es grundlegende Verbindungen: Alle arbeiten vorwiegend figurativ, in den "klassischen" Medien Malerei, Zeichnung, Scherenschnitt, Skulptur und nähern sich ihren Themen vor allem durch den physischen, analogen Umgang mit bestimmten Materialien oder Techniken an. Das steht nicht im Gegensatz zum Konzeptuellen und Analytischen und ist keine Gegenreaktion auf das Virtuelle und Digitale. Es ist der Versuch einer undogmatischen, offenen und integrativeren Vorgehensweise. Stefan Knauf, geb. 1990 in München, lebt und arbeitet in Berlin.
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