Verlag | DCV Dr. Cantzsche |
Auflage | 2024 |
Seiten | 96 |
Format | 19,0 x 1,5 x 25,0 cm |
Gewicht | 335 g |
ISBN-10 | 3969122074 |
ISBN-13 | 9783969122075 |
Bestell-Nr | 96912207A |
Wie wird aus einer einfachen Linie ein Horizont? Ab wann erkennen wir in Farben und Formen eine Landschaft? Michelle Jezierski nähert sich in ihrer Malerei jenem Kipppunkt, an dem die Wahrnehmung zwischen Farbe/Fläche und Räumlichkeit/Gegenständlichkeit zu oszillieren beginnt. Genau da fängt sie die Essenz der Landschaft an sich ein, die kein konkreter Ort, sondern eine Metapher für innere Zustände ist. Um zu diesem Punkt zu gelangen, destilliert Jezierski aus dem, was sie in ihrer Umgebung sieht, das für die Malerei Wesentliche - Farben und Formen -, das gerade noch einen Bildraum erkennen lässt, jedoch fortwährend in die Abstraktion driftet. Kennzeichnend für ihre Arbeitsweise ist, dass sie mehrere Bildebenen und Räume übereinander, gegeneinander verschoben auf die Leinwand bringt. So entdeckt sie "permanent neue Wege, den Bildraum zu stören", wie sie selbst sagt, es entstehen Brüche und Strukturen, die multiple Perspektiven, ein Portal zur Reflexion der eigenen Wahrnehmung eröf fnen. Vor allem aber verleihen die Schnitte ihren Bildern einen eigentümlichen Rhythmus und eine enorme Sogwirkung, die beim Durchblättern dieses Katalogs Zeit und Raum vergessen machen.
How does a simple line become a horizon? When do we begin to see colors and shapes as a landscape? Michelle Jezierski's painting homes in on the tipping point at which our perception begins to oscillate between color/surface and space/representation. At that very point, she captures the essence of the landscape as such, which is not a concrete place but a metaphor for inner states of affairs. To get there, Jezierski distills what she sees in her surroundings down to the elements of painting-shapes and colors-which just barely intimate a pictorial space while persistently drifting toward abstraction. The defining feature of her technique is that she layers several pictorial planes and spaces on the canvas in staggered arrangements. "Perpetually discovering new ways to unsettle the visual space," as she puts it, she engenders ruptures and structures that open up multiple perspectives and a portal for reflection on one's own perception. Above all, however, the cuts lend her pictures a peculiar rhythm that powerfully pulls in the gaze, making the reader paging through this catalogue forget time and space.