Verlag | Nova MD |
Auflage | 2022 |
Seiten | 520 |
Format | 12,9 x 4,5 x 19,5 cm |
Geklebt | |
Gewicht | 559 g |
ISBN-10 | 3985950164 |
ISBN-13 | 9783985950164 |
Bestell-Nr | 98595016A |
Darf man nach Liebe, nach individuellem persönlichem Glück fragen, in einer Zeit, die Millionen Menschen das Leben gekostet hat? Oder ist gerade in so einer furchtbaren Zeit die Liebe zweier Menschen das einzige Licht im Dunkeln?Berkeley 1999. Erin steht vor den Scherben ihres Lebens: Ihr Mann hat sie nach zwanzig Jahren Ehe verlassen, und ihr Job in der Buchhandlung ihrer Freundin ist gefährdet. Da findet sie auf dem Speicher ihres Elternhauses unter den Hinterlassenschaften ihres Großvaters ein Flugticket nach Deutschland und einen Liebesbrief aus dem Jahr 1993, unterschrieben von einer Lily. Erin kann es nicht glauben, denn sie hat ihren Großvater als kalten und unnahbaren Menschen kennengelernt. Und ausgerechnet er soll eine heimliche Liebe gehabt haben?Auf der Suche nach dem Familiengeheimnis reist Erin nach Deutschland und begibt sich auf die Spur der mutigen Lily, die in den dreißiger Jahren eine leidenschaftliche Gegnerin der Nazis war ...Eine emotionale Geschichte über di e große Liebe und das Schicksal, das sich ihr in den Weg stellt.
Leseprobe:
Leseprobe»Danke.« Lily spürte die Röte in ihrem Gesicht aufsteigen, als sie seinen Blick bemerkte. Mit dem Handtuch fuhr sie durch ihre Haare, die sich in wilden Locken kringelten, wie immer, wenn sie nass wurden.»Wohnen Sie schon lange hier?«, fragte sie.»Seit Beginn meines Studiums.« So nah, wie Alexander bei ihr stand, nahm sie den leisen Hauch eines exotischen Rasierwassers wahr. »Warten Sie. Hier ist noch eine nasse Stelle.« Vorsichtig nahm er ihr das Handtuch aus der Hand, um ihren Nacken damit zu trocknen. Sie hielt den Atem an und war sich seiner Nähe, seiner warmen Hände, die so vorsichtig über ihren Hals strichen, nur zu deutlich bewusst. Schließlich hielt sie die Spannung nicht mehr aus und trat zwei Schritte nach vorn an den Sekretär heran.Um ihre Unsicherheit zu überspielen, nahm Lily das Porträtfoto einer Frau in die Hand, das auf dem Sekretär stand. IGroße, wie man so sagte, seelenvolle Augen blickten ihr entgegen. Das dunkle Haar war zu einer eleganten Frisur hochg esteckt, auf den Lippen lag ein leicht ironisches Lächeln, als wüsste die Frau, dass sie jeden Blick auf sich zog. »Wer ist das?« Sie wandte sich zu Alexander um. »Ihre Verlobte?«»Meine Mutter. Sie war Schauspielerin.« Er trat einen Schritt näher an Lily heran. Sie trat einen weiteren Schritt zurück und fühlte sich in einem Tanz gefangen, dessen Schrittfolge ihr unvertraut war. »Folgen Sie mir in die Küche. Ich habe Ihnen einen Kaffee und eine Katze versprochen.«»Sie wohnen hier wirklich allein?«, konnte Lily nicht umhin zu fragen, denn in dieser Küche hätte gut und gern ihre gesamte Familie samt Oma Bertha und Opa Willy Platz gefunden.»Jetzt nicht mehr«, antwortete er mit einem Lächeln. Neben dem großen Herd, der eine angenehme Wärme ausstrahlte, erkannte Lily einen halbrunden geflochtenen Korb, der mit Pullovern ausgepolstert war. Beinahe hätte sie die Katze übersehen, die sich tief in die Kleidungsstücke eingegraben hatte. Nur das grüne Funkeln der Augen verriet das Tier.»Mein Kätzchen, wie geht es ihr? Oder ist es ein Kater?« Lily ging vor dem Korb auf die Knie, was die Katze dazu veranlasste, aus tiefer Kehle zu grollen. »Oh. Ich scheine nicht erwünscht zu sein.«»Ja. Vorsicht.« Alexander Kirchner lächelte. »Es ist eine Sie und sie hat sehr klare Vorstellungen davon, was ihr gehört. Ach ja, Dankbarkeit ist nicht ihre stärkste Eigenschaft.«