Über 1000 Jahre hat die Pfarrkirche St. Othmar in Mödling die Bevölkerung von der Geburt bis zum Tode, in Kriegs und in Friedenszeiten begleitet. Zum Gebet bestimmt und errichtet, ist sie das kulturhistorisch wertvollste Gebäude in Mödling.
Durch Zufall gab die Kirche das Rätsel ihrer Gründung im Jahre 888 preis.
Dabei konnte auch der vermutliche Bauherr, Chorbischof Madalwin vom Bistum Passau gefunden werden. Auch für den Karner konnte das Gründungsdatum fast 300 Jahre später mit 1181 bestimmt werden.
In diesem Buch werden diese Forschungen von vier verschiedenen Autoren in Form eines Sammelbandes gemeinsam geschildert, sowie aus ihrem jeweiligen Fachgebiet und ihrer Blickrichtung erzählt. Durch die Erkenntnisse dieser Forschungsarbeit konnte nachgewiesen werden, dass der Ostrand des Wienerwaldes in der Region Baden-Mödling ein karolingisches Zentrum der Mission durch das Bistum Passau im Zeitabschnitt 796 bis 907 war.
Helmut Scharsching, Dipl. Ing. Dr.techn., geb. 1941 in Linz, Matura im Jahr 1960 an der HTL Mödling. Anschließend Studium an der TU Wien, Bauingenieurwesen. Nach dem Studium NÖ Landesdienst, wo er in der Autobahnverwaltung tätig war. Daneben Forschungen im Bereich von Verkehrsbeeinflussungsanlagen, worüber er auch im Jahr 1987 seine Dissertation schrieb . Weitere Forschungsprojekte über Glatteiswarnanlagen sowie Straßenmeteorologie folgten. Mitglied von internationalen Organisationen auf diesem Gebiet. Im Ruhestand 2004 führten seine architekturgeschichtlichen Studien im Rahmen eines Privatissimum bei Univ.Prof. Dr.Walter Krause vom Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien zu drei Publikationen über die Villa Elfenhain, einer Historismusvilla in Kaltenleutgeben, zusammen mit der Geschichte ihrer Bewohner. Seit 2018 Forschungen über die Mödlinger Babenberger und die Burg Mödling. Beim Verein Freunde und Förderer der Burg Mödling ist er Obmann. Prof. Dipl. Ing. Dr.techn. Erwin Reidinger (geb. 1942) ist ein österreichischer Bauingenieur (Technische Universitäten Wien und Graz). Im Laufe seiner umfangreichen Ingenieurpraxis entwickelte er ein wissenschaftliches Interesse an historischen Bauten (Heiligtümer) und Gründungsstädten mit dem Ziel, die jeweilige Planung zu rekonstruieren. Dies erforderte stets eine geodätische Erfassung des Bestandes (Vermessung) und deren Auswertung durch Bauanalyse und astronomischer Untersuchung (Archäoastronomie). Das ist ihm an zahlreichen Beispielen gelungen (Tempelanlage in Jerusalem /Pessach 957 v.Chr, Grabeskirche in Jerusalem/Ostern 326, Kaiserdom zu Speyer /Erzengel Michael1027, Gründungsstadt Wiener Neustadt/Pfingsten 1192). Er hat (erstmalig) die geknickte Kirchenachse (den Achsknick) auf eine wissenschaftliche Basis gestellt und dabei nachgewiesen, dass sie auf einer getrennten Orientierung von Langhaus und Chor nach der aufgehenden Sonne an bestimmten Tagen (den Orientierungstagen) beruht. Dipl. Ing. DDr. Patrick Schicht, Jahrgang 1973, Landeskonservator von NÖ, hat in Krems Restaurierung und Ortsbildpflege gelernt und nach Jahren in einem Mödlinger Architekturbüro Kunstgeschichte und Architektur studiert und beides mit Promotion abgeschlossen. Seit 2005 ist er als Gebietsreferent im Bundesdenkmalamt tätig, seit Frühjahr 2023 als Abteilungsleiter für das Landeskonservatorat für Niederösterreich. Aus zahlreichen Fachpublikationen zu bauhistorischen und denkmalfachlichen Themen sind die jüngsten Bücher über Kastelle (2018), die Burg von Wiener Neustadt (2019), Habsburger Traumschlösser (2019) sowie Markt- und Stadtbefestigungen in Niederösterreich (2022) hervorzuheben.
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