111 Gründe, Dynamo Dresden zu lieben - Eine Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt
Verlag | Schwarzkopf & Schwarzkopf |
Auflage | 2014 |
Seiten | 296 |
Format | 12,6 x 19,0 x 2,1 cm |
Gewicht | 295 g |
Reihe | Wir sind der zwölfte Mann, Fußball ist unsere Liebe! |
ISBN-10 | 3862654176 |
ISBN-13 | 9783862654178 |
Bestell-Nr | 86265417A |
Die SG Dynamo Dresden ist ein Verein, den man einfach lieben muss. Im Gegensatz zu anderen Vereinen, die bereits im März ihre bis Mai aufgetragenen Saisonaufgaben beenden und dann halt neue Rekorde aufstellen müssen, um das Fußvolk zu erfreuen, weiß man bei uns nie, ob das aktuelle Spieljahr aufgrund von ständigen finanziellen Engpässen vielleicht auch gleich das letzte sein wird. Unser Geld, das wir nicht haben, geben wir denen, die es gar nicht so dringend brauchen!In unserer glanzvollen Geschichte haben wir viele verschiedene Ligen kennengelernt. Wir haben Pokale in die Höhe gestemmt und sind durch die Hölle gegangen. Wir haben uns mit den besten Mannschaften Europas gemessen und gegen Dresdner Stadtteilvereine verloren. Man hat uns den DFB-Pokal genommen, wir haben den FDGB-Pokal reaktiviert. Wir waren mehrfach klinisch tot und sind doch immer wieder aufgestanden. Man schreibt uns immer wieder ab, aber wir kehren zurück! Wir sind 61 Jahre alt und noch kein bisschen weise. Wir sind die SG Dynamo Dresden!EINIGE GRÜNDE_Weil wir die erste Mannschaft waren, die in einem Pflichtspiel in der neuen Münchner Arena gewonnen hat. Weil wir am größten Fußballspiel aller Zeiten teilgenommen haben. Weil wir 2006 Absteiger der Herzen waren. Weil wir die größte Blockfahne Deutschlands unser Eigen nennen. Weil wir bewiesen haben, dass die Geschichte mit den elf Freunden kein Märchen sein muss. Weil wir zweistellig gewinnen können. Weil die Fans auch nach Mitternacht alles für Dynamo geben. Weil alles eine Schlagzeile wird, was mit Dynamo zu tun hat. Weil wir für Sensationen sorgen können. Weil Marek Penksa in seiner Dresdner Zeit die im-PO-santeste Gelbe Karte erhalten hat. Weil der K-Block immer ein Erlebnis ist. Weil unser Verein bereits mit drei Monaten erstmals Meister der DDR-Oberliga war. Weil wir immer mal wieder gern an uns selbst scheitern. Weil unser ehemaliger Hauptgeschäftsführer Volkmar Köster im Herbst 2005 auch nur ein Mensch war. Weil unser Skandalpräsid ent Otto auch im Knast noch über dem Stadion präsent war. Weil wir im laufenden Spielbetrieb unser Stadion um 20 Meter verschoben haben. Weil der allererste Drittligatorschütze ein Dresdner ist. Weil das KICKER-Sonderjahresheft jahrelang Torsten Gütschow missachtet hat. Weil sich Dynamo und der DFB eigentlich ganz lieb haben. Weil uns Punktabzüge nicht aufhalten können.
Leseprobe:
»Dynamo erkämpft nach einem Eckball der Leverkusener den Ball, der sogleich zu Sascha Pfeffer weitergeleitet wird. Der schlägt ihn auf die linke Seite in den Lauf des losstürmenden Alexander Schnetzler. Dieser sprintet auf den Leverkusener Torwart zu, als ob er nicht 32, sondern mindestens zehn Jahre jünger wäre. Sie nähern sich einander, und ich weiß, dass unser Senior gleich treffen wird. Trotzdem fiebere ich jedes Mal, wenn ich den Spielzug sehe, aufs Neue mit ihm mit. Ich hoffe, dass er den Ball behaupten kann und nicht ausrutscht. Inzwischen bin ich schon wieder froh, dass er wirklich schon Anfang 30 ist und nicht im jugendlichen Eifer versucht, den Ball samt dem gegnerischen Torwart ins Tor zu treten. Alexander Schnetzler nutzt seine ganze Erfahrung, und mit einer wahnsinnigen Kaltschnäuzigkeit bugsiert er den Ball über David Yelldell hinweg ins Tor des Vizemeisters hinein. Es ist der 4:3-Endstand.Noch nie zuvor hatte ein Zweitligist im DFB-Pokal einen 0:3-Rückstand gedreht. Es war ein Spiel für die Geschichtsbücher!« Eric Spannaus