Verlag | Ritter |
Auflage | 2024 |
Seiten | 200 |
Format | 14,0 x 1,7 x 20,7 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 350 g |
ISBN-10 | 3854156642 |
ISBN-13 | 9783854156642 |
Bestell-Nr | 85415664A |
Warum dreht sich am Aquator die Erde schneller? Wofür wurden Aquadukte gebaut? Max Hofler hat die Antworten parat: Es sind die Beschleunigungskrafte des flotten Springbocks und des zackigen Impalas, die den Untergrund zum Rotieren bringen, und in den Hochleitungen sollte einst der Lambrusco und Veltliner für die Haute Vole e rinnen. Es sind die Fragen des Trivial Pursuit-Spiels, die sich Hofler in Alles über alles als Ausgangspunkt für Mutmaßungen über die Beschaffenheit der Welt hernimmt, streng formelhaft und stets als Gegenfrage formuliert. Der Kanon weitgehend nutzlosen Wissens ist als Unterscheidungsmerkmal sogenannter Eliten funktionslos geworden. Max Hofler lasst dieses in grotesken "Erklarungen" verpuffen und treibt dessen Tragern die Bildungsdünkel aus. Eine hybride Kunstsprache, die sich der kreativen Energie der Idiome von Halbstarken, kleinbürgerlichen Poseuren und Sprücheklopfern des Privat-TV zunutze macht, usurpiert das Padagogendeutsch des Gesellschaftsspiels. Neus eelandische Kampfschafe und Berserker-Pinguine machen sich über das Thema Postfaktizitat her und diverse, uns Lesende aufs Korn nehmende Clickbaits und Bilder stellen Hierarchien von Wissensgenerierung bloß. Alles über alles bietet ebenso extravagante Unterhaltung wie deren Dekonstruktion, und noch mehr: Wenn der Enzyklopadist die Herkunft der roten Farbe der Golden Gate Bridge mit dem Blutzoll, den die Arbeiter bei deren Errichtung zahlten, erklart, tippt er Wis- sensformationen an, die nicht nur beim trivialen Party-Spiel unter den Tisch gekehrt werden.