Almosen fürs Vergessen / Blast nun zum Rückzug - Roman
Verlag | Elfenbein |
Auflage | 2021 |
Seiten | 264 |
Format | 12,9 x 2,1 x 20,9 cm |
Mit Lesebändchen | |
Gewicht | 372 g |
Reihe | Almosen fürs Vergessen 2 |
ISBN-10 | 3961600163 |
ISBN-13 | 9783961600168 |
Bestell-Nr | 96160016A |
Der Krieg ist aus, und den jungen Engländern liegt, so scheint es, die Welt zu Füßen. Peter Morrison, Sohn eines reichen Landbesitzers, hat sich aus hehren Motiven für eine Offiziersausbildung im fernen Bangalore entschieden. In der Indischen Armee will er seinem Land und seinem König für einige Jahre dienen - und etwas von der Welt sehen. Auf dem Truppenschiff "Georgic" trifft er auf zukünftige Kameraden, die es ebenfalls in die legendäre exotische Kolonie zieht. Doch finden sie dort nicht mehr die alten Hierarchien, das lässige Luxusleben und das unbeschwerte Abenteuer vor. Vielmehr kündigt sich überall das Ende der britischen Herrschaft und die Übergabe Indiens an die einheimische muslimische und hinduistische Bevölkerung an. Und so steht Peter und seinen Freunden an der Offiziersschule völlig überraschend ein Inder als Ausbilder gegenüber: der exzentrische und in jeder Hinsicht ungewöhnliche Hauptmann Gilzai Khan. Diesem gelingt es jedoch, die skeptischen Offiziersanwärter für sich zu gewinnen, so dass sie ihm selbst dann noch die Treue halten, als er bei der britischen Regierung in Delhi in Ungnade fällt und die Armee verlassen muss. Als eines Tages die Bahnstation von aufständischen Indern belagert wird und diese Aktion Gilzai Khans Handschrift trägt, steht Peter Morrison vor der schwierigsten Entscheidung seines Lebens.Simon Raven wirft in "Blast nun zum Rückzug" ein eigenwilliges Schlaglicht auf die Kolonialgeschichte und nimmt dabei genüsslich die absurden und unrühmlichen Seiten des Armeelebens und der britischen Oberschicht in den Blick.
Leseprobe:
"Dafür, dass wir jetzt hier herumsitzen, hätten sie uns nicht so früh aus den Betten holen müssen", sagte Alister verärgert."In Fernost", sagte Peter, "muss jeder früh aufstehen. Es ist ungesund, im Bett liegen zu bleiben.""Und wenigstens", sagte Barry, "können wir hier zusammen rumsitzen."Denn so hatte es sich zum Glück ergeben. Bei der Einteilung der Offiziersanwärter in Züge war man zum Teil alphabetisch und zum Teil snobistisch vorgegangen, so dass diejenigen, die von Privatschulen kamen und besseren Regimentern angehörten, strikt von ihren weniger begünstigten Kameraden getrennt worden waren, weil Brigadegeneral Percy de Glanville Manwood (ungeachtet der offiziellen, genau gegenteilig lautenden Devise) der Meinung war, dass man sich untereinander am wohlsten fühle, wenn man von Menschen mit demselben gesellschaftlichen Hintergrund umgeben sei. Doch es bestand auch das Bedürfnis, sich in dieser Angelegenheit zumindest auf dem Papier zu der offiziellen Doktrin zu bekennen, und so war man zu einem wohlüberlegten Kompromiss gelangt, wonach jeder Zug gesellschaftlich eine geschlossene Einheit bildete, jede Kompanie jedoch, insgesamt betrachtet, eine bunte gesellschaftliche Mischung darstellte - Kompanie A beispielsweise bestand demnach aus einem Zug mit jungen Männern aus der Oberschicht, einem anderen mit jungen Männern aus nicht so angesehenen Privatschulen und einem mit ... was Alister "Proleten" nannte.