Hundert Gebete, die Frère Roger mit den Jugendlichen in Taizé gebetet hat: Preisungen und einfache Bitten, Ausdruck kontemplativer Erwartung bei allem Zweifel, allen Fragen. Die kurzen Texte erinnern daran, dass sich in jedem Menschen die Sehnsucht nach Gemeinschaft mit Gott regt. Frère Roger verstand sie als Einladung an alle, schlichtes Vertrauen des Glaubens wachsen zu lassen und Wege zu finden, in der Stille des Herzens zu beten.
Frère Roger, (1915-2005), wurde als Roger Louis Schutz-Marsauche am 12. Mai 1915 im Schweizerischen Provence geboren. 1937-40 studierte Schutz Theologie in Lausanne und Straßburg.
Roger Schutz kam 1940 nach Taizé (Frankreich). In seinem Haus fanden Flüchtlinge, vor allem Juden, Schutz vor der Gestapo, denn Taizé lag unweit der damaligen Demarkationslinie zum besetzten Frankreich. Nach Kriegsende kümmerte er sich um deutsche Kriegsgefangene.
Immer mehr Brüder schlossen sich Frère Roger an. 1949 legten sie ein gemeinsames Gelübde zum klösterlichen Leben ab und gründeten damit die »Communauté« von Taizé.
Für seinen Einsatz für den Frieden erhielt Frère Roger 1974 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, 1988 den UNESCO-Preis für Friedenserziehung und 1989 den Internationalen Karlspreis der Stadt Aachen. Im August 2005 wurde Frère Roger während des Abendgebets im Kreis von Gläubigen von einer geistig verwirrten Frau erstochen. Die Gemeinschaft von Taizé steht in einzigartiger Weise für Aufbruch und für Versöhnung in der Kirche. Zentrum des ökumenischen Männerordens ist auf dem Hügel des burgundischen Taizé.
Seit den 50er Jahren ist diese Gemeinschaft zu einem geistlichen Zentrum der Begegnung für Hunderttausende junger Menschen aus allen Erdteilen geworden, wo sich Jahr für Jahr tausende Jugendliche zu Austausch, Gebet und Meditation einfinden. Die Brüder der Gemeinschaft wirken inzwischen auf der ganzen Welt.
Der Gründer und lebenslange Prior der Communauté, Frère Roger, trug maßgeblich zu der heutigen Popularität bei.
Autorenporträt schließen