Die schwäbische Schienenwelt in und um die Landeshauptstadt Stuttgart war zwischen 1960 und 1980 äußerst abwechslungsreich. Denn damals waren die drei Traktionsarten Dampf, Diesel und Strom noch fast überall präsent: Auf den Gleisen verkehrten die letzten Dampfloks, Dieselloks beförderten Schnellzüge, die S-Bahn war noch ein Zukunftsprojekt und zahlreiche elektrische Fahrzeuge stammten noch aus der Vorkriegszeit. Hinzu kam die Vielfalt bei Straßen-, Privat- und Industriebahnen. Über diese spannende Epoche berichten Thomas Estler und Burkhard Wollny kenntnisreich in Wort und Bild.
Thomas Estler (1958-2022) war Geschäftsführer eines Consulting-Büros für Verkehrsplanung und -beratung sowie Autor zahlreicher Bücher zum Thema Eisenbahn und Verkehr. Ferner tragen viele Artikel und Illustrationen in der Fachpresse seinen Namen.Seit den frühesten Kindheitstagen war Estler mit dem Eisenbahnbazillus infiziert, und dieser Bazillus ist sogar von königlichem Geblüt: Sein Großvater arbeitete als Chauffeur am Hof des späteren Zaren Boris III. von Bulgarien, welcher ein begeisterter Eisenbahnliebhaber war und manchmal sogar auf der Lokomotive seines Hofzuges selbst am Regler stand. Diese Begeisterung sprang auch auf den Großvater und von ihm auf Estler über. Burkhard Wollny zählt seit Jahrzehnten zu den festen Größen unter den Fotografen des Schienenverkehrs. Der passionierte Eisenbahnfreund pflegt nach wie vor die Kunst der Schwarz/Weiß-Fotografie wie kaum ein Anderer, wie zahlreiche erfolgreiche transpress-Bildbände unter Beweis stellen. Mitte der 70er begab sich Wollny bereits im Dampflok-Paradies DDR mit der Kamera auf Dampflok-Pirsch. Während er von der Stasi beschattet wurde, entstand eine fast lückenlose Dokumentation über die Dampfloks in der DDR, ergänzt mit konspirativen Einschätzungen, Gesprächsprotokollen und vielem mehr.
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