Niillas Holmberg ergründet in seinem Lyrikband "Barfuß" das Verhältnis zwischen Mensch und Erde und offenbart die im Anthropozän vonstatten gehende Entfremdung des Menschen von der Natur. Er fordert dazu auf, eingefahrene Wege zu verlassen, sich der verschobenen Wertesysteme bewusst zu werden und sich an die natürliche Verbundenheit mit der Erde zu erinnern - sich auf die Füße zu besinnen.
Niillas Holmberg, (Skuvll'albmá Áslat Veikko Niillas), geboren 1990 als Sohn einer samischen Familie in Ohcejohka/Utsjoki, Finnland, konnte sich sowohl als Dichter als auch als Musiker und Performer einen Namen machen. Bisher erschienen fünf Lyrikbände und ein Roman. Seine Gedichte wurden ins Englische übersetzt, auf Deutsch liegt der beim hochroth Verlag erschienene Band "Der dem Wind auf dem Schoß sitzt" (2017) vor. 2014 erhielt er den Literaturpreis des Samischen Rates, 2015 und 2020 wurde er für den Literaturpreis des Nordischen Rates nominiert. www.niillas.com Die Illustration des Buches ist von Inga-Wiktoria Påve, sie gehört einer neuen Generation samischer bildender Künstler an. Christine Schlosser, geboren in Berlin, arbeitet als freie Literaturwissenschaftlerin und Übersetzerin aus dem Ungarischen und Samischen. 2019 gab sie zusammen mit Johanna Domokos und Michael Rießler die Anthologie "Worte verschwinden / fliegen / zum blauen Licht. Samische Lyrik von Joik bis Rap" heraus.
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