Bitte segne mich! - Gottes Segen empfangen und weitergeben
Verlag | Francke-Buch |
Auflage | 2016 |
Seiten | 288 |
Format | 12,6 x 18,6 x 2,2 cm |
Gewicht | 280 g |
ISBN-10 | 3868276130 |
ISBN-13 | 9783868276138 |
Bestell-Nr | 86827613A |
Bei dem Wort Segen denken wir zuerst an den Zuspruch am Ende eines jeden Gottesdienstes. Doch Segen ist so viel mehr.
Die Familienberater Gary Smalley und John Trent zeigen fünf biblisch fundierte Schlüsselelemente des Segens auf und wie unabdingbar diese für heilsame Beziehungen zu anderen und zu Gott sind. Sie geben praktische Impulse, wie man den Segen Gottes im eigenen Leben erfahren und auch für andere ein Segen sein kann.
Leseprobe:
'1. Auf der Suche nach dem Segen
Jeder von uns sehnt sich danach, von anderen akzeptiert zu werden. Laut äußern wir vielleicht: "Mir ist egal, was andere Leute von mir denken." Im Inneren jedoch wünschen wir uns nichts sehnlicher als Vertrautheit und Zuneigung. Ganz besonders gilt dieses Verlangen im Verhältnis zu unseren Eltern. Es spielt für uns eine große Rolle, ob wir die Anerkennung unserer Eltern finden oder sie uns verwehrt bleibt, selbst wenn wir seit Jahren keinen regelmäßigen Kontakt mehr zu ihnen haben. Was sich in unserer Beziehung zu den Eltern abspielt, kann tatsächlich in hohem Maße alle unsere gegenwärtigen und zukünftigen Beziehungen beeinflussen. Das mag übertrieben klingen, doch die Sprechzimmer sind voll von Menschen, die genau mit diesem Problem zu kämpfen haben, so wie auch Bernd und Nele.
Wie Bernds Traum zerplatzte"Bitte sag, dass du mich lieb hast, bitte!" Bernds Worte verloren sich in Tränen, als er sich über die still gewordene Gestalt seines V aters beugte. Es war spät nachts in einem großstädtischen Krankenhaus. Nur die kalten weißen Wände und das Summen eines Herzmonitors leisteten ihm Gesellschaft. Seine Tränen offenbarten eine tiefe innere Qual und Empfindsamkeit, die seit Jahren an ihm zerrten, seelische Verletzungen, für die es nun keine Heilung mehr zu geben schien.
Bernd war fast über das halbe Land zu seinem Vater geflogen, um einen letzten Versuch zu unternehmen, jahrelangen Streit und Missverständnisse auszuräumen. Unaufhörlich hatte Bernd sich darum bemüht, von seinem Vater akzeptiert und anerkannt zu werden, doch schien dieses Ziel immer unerreichbar zu sein.
Bernds Vater war Offizier gewesen. Als Bernd heranwuchs, hegte sein Vater nur den einen Wunsch, dass der Sohn in seine Fußstapfen treten würde. Mit dieser Vorstellung im Kopf ließ Bernds Vater keine Gelegenheit aus, dem Sohn Disziplin einzuimpfen, die er brauchen würde, wenn auch er eines Tages Offizier war.
Worte der Liebe und Anerkennung war en untersagt. Der Vater spornte Bernd an, Sport zu treiben und Wahlfächer zu belegen, die ihm die beste Ausrüstung für die Offizierslaufbahn geben würden. Das einzige Lob, das Bernd für eine sportliche Glanzleistung oder eine gute Arbeit in der Schule zu hören bekam, war eine Lektion darüber, wie er es noch besser hätte machen können und sollen.
Nach dem Abschluss des Gymnasiums meldete sich Bernd bei der Bundesmarine. Das war der glücklichste Tag im Leben seines Vaters. Doch die Freude war von kurzer Dauer. Bernd wurde wegen schlechter Führung und Missachtung von Befehlen vorgeladen und zurechtgewiesen. Nachdem er über Wochen hinweg diszipliniert worden war (unter anderem wegen eines hitzigen Streits mit seinem Ausbilder), wurde Bernd nicht zur Offizierslaufbahn zugelassen.
Die Nachricht vom Ende der Karriere Bernds bei der Marine versetzte der Beziehung zu seinem Vater einen tödlichen Schlag. Er war zu Hause nicht länger willkommen und schließlich riss der Kontakt zwischen beiden vollständig ab. In dieser Zeit kämpfte Bernd mit Minderwertigkeitsgefühlen und litt unter einem Mangel an Selbstbewusstsein. Trotz überdurchschnittlicher Intelligenz übte er eine Reihe von Tätigkeiten aus, die weit unter seinen Fähigkeiten lagen. Dreimal war er verlobt - nur um jedes Mal wenige Wochen vor der Hochzeit die Verlobung wieder zu lösen. Irgendwie fehlte ihm der Glaube, dass ein anderer Mensch ihn wirklich lieben könne.
Damals war sich Bernd noch nicht bewusst, dass er an den üblichen Symptomen eines Menschen litt, der ohne das Gefühl des Segens seiner Familie aufwächst. Der Segen fehlte in seinem Leben so sehr, dass er schließlich professionelle Hilfe suchte.
Ich nahm meine Beratungen mit Bernd auf, nachdem er seine zweite Verlobung gelöst hatte. Als wir seine Vergangenheit aufarbeiteten, erkannte Bernd allmählich sein Bedürfnis nach dem Segen seiner Familie und seiner Verantwortung, sich ernsthaft mit sei