Eine Liebe wie ferne Musik
Der Wiener Schriftsteller R. erhält an seinem 41. Geburtstag einen Brief, überschrieben mit: »Dir, der du mich nie gekannt«. Zeile um Zeile wird ihm bewusst, dass ihn sein Leben lang eine Frau begleitet hat, die er nicht kannte, deren ganzes Sein sich aber einzig um ihn gedreht hat.
Stefan Zweigs Novelle ist ein Blick in die Tiefe einer verletzten Seele, eine Geschichte von unbekümmerter Ignoranz und großer Liebe.
Stefan Zweig (28.11.1881 Wien - 23.2.1942 Petropolis bei Rio de Janeiro) stammte aus einem großbürgerlichen jüdischen Elternhaus, studierte Romanistik, Germanistik und Philosophie in Berlin und Wien und promovierte 1904. Nach Aufenthalten in Salzburg und Wien emigrierte er 1934 zunächst nach London, 1941 dann nach Brasilien, wo er und seine Frau sich 1942 das Leben nahmen. Zweig war erfolgreich mit psychoanalytisch orientierten Novellen, Erzählungen und einem Roman, in denen erotische, emotionale oder existentielle Gefährdungen, Konflikt- und Bewährungssituationen thematisiert werden. Klemens Renoldner (geb. 14.8.1953 Schärding am Inn) ist ein österreichischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler. Er war u. a. für die Zeitschriften SALZ und Kosmos Österreich, als Schauspieldirektor, Dramaturg und Regisseur am Burgtheater in Wien, der Wiener Festwochen, an den Münchner Kammerspielen, am Theater in Freiburg im Breisgau, am Schauspielhaus Zürich und am Stadttheater in Bern tätig. Daneben nahm er Lehraufträge an Universitäten in Österreich, Schweiz und Deutschland wahr. Er ist Gründungsdirektor des Stefan Zweig Zentrums der Universität Salzburg.
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