Der erstmals vollständig und ungekürzt vorliegende Briefwechsel Rainer Maria Rilkes mit seinem Verleger Anton Kippenberg - bisher lagen nur Briefe Rilkes vor - ist innerhalb der langen Reihe der seit den »Gesammelten Briefen« edierten Korrespondenzen Rilkes das aufschlußreichste Dokument seines Schaffens als Autor, Übersetzer und Verlagsberater sowie der Editionsgeschichte seiner Werke. Er ist zugleich das Dokument einer Freundschaft und ein Dokument der Geschichte des Insel Verlages, in dem Rilkes Werke seit über 100 Jahren erscheinen.
Rainer Maria Rilke wurde am 4. Dezember 1875 in Prag geboren. Nach dem Abbruch der Militärschule studierte er Literatur, Kunstgeschichte und Philosophie in Prag, München und Berlin und schrieb Gedichte. Nach einer Liaison mit der verheirateten Lou Andreas-Salomé und heiratete er 1901 Clara Westhoff, die Scheidung folgte schon im folgenden Jahr. Aus Geldnot nahm Rilke Auftragsarbeiten an und reiste 1902 nach Paris, wo das Gedicht Der Panther entstand. Rilke unternahm Reisen nach Nordafrika, Ägypten und Spanien. Rilkes Tagebuchroman Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge wurde 1910 veröffentlicht. 1919 siedelte er in die Schweiz über. In den 1920er Jahren erkrankte er an Leukämie und verstarb schließlich am 29. Dezember 1926 im Sanatorium Valmont bei Montreux in der Schweiz.
Rainer Maria Rilke ist einer der bedeutendsten Lyriker deutscher Sprache. Seit dem Jahr 1900 ist er Autor des Insel Verlages, sein Werk wird hier geschlossen betreut. Anton Kippenberg wurde am 22. Mai 1874 in Bremen geboren und starb am 21. September 1950 in Luzern. Er war von 1905 bis 1950 Leiter des Insel-Verlag und baute eine der bedeutendsten Goethe-Sammlungen in Privatbesitz auf. Renate Scharffenberg, geboren 1924, studierte Deutsch, Englisch und Geschichte in Marburg, wo sie während des Lehramts-Studiums begann, für den Insel-Verleger Anton Kippenberg zu arbeiten. In Ihrer Promotion befasste sie sich mit Teilen des Archivs des Insel Verlags. Zusammen mit Ingeborg Schnack veröffentlichte sie in mehreren Editionen die Rilke-Chronik sowie einige Briefwechsel des Dichters, bis sie 2013 verstarb. Ingeborg Schnack, geboren 1896 in Hannover, war nach ihrem Studium der Geschichte, Germanistik, Mathematik und Physik und einer Promotion zum Kirchenrecht die erste weibliche Bibliotheksrätin in Deutschland. Als enge Mitarbeiterin des Insel-Verlegers Anton Kippenberg von 1945 bis zu seinem Tod 1950 hat sie sich gemeinsam mit Renate Scharffenberg in vielen Ausgaben dem Werk, den Briefen und der Biographie Rilkes gewidmet. Sie starb 1997 in Marburg.
Autorenporträt schließen