Briefwechsel mit Sascha Schneider - Mit Briefen Schneiders an Klara May u. a.Band 93 der Gesammelten Werke
Verlag | Karl-May-Verlag |
Auflage | 2009 |
Seiten | 544 |
Format | 17,5 cm |
Ganzleinen, farbiges Deckelbild, Gold-, Schwarz- und Blindprägung, Landkarten auf Vorsatz | |
Gewicht | 394 g |
Reihe | Karl Mays Gesammelte Werke 93 |
ISBN-10 | 3780200937 |
ISBN-13 | 9783780200938 |
Bestell-Nr | 78020093A |
Der "deutsche Michel Angelo" - so rühmte Karl May seinen Freund, den Maler, Zeichner und Bildhauer Sascha Schneider (1870-1927), in dessen Werken er eigene Ideen verbildlicht sah. An Schneiders Homosexualität nahm May keinen Anstoß, sondern spendete Trost und Zuversicht : "Sie sind mir seit gestern genau noch so werth wie vorher." Schneider selbst sagte über den meistgelesenen Autor deutscher Sprache: "May wird unsere Zeit überdauern und noch eine andere Zeit dazu." Die Karl-May-Ausgaben mit den von Schneider gestalteten Titelbildern sind heute gesuchte Sammlerstücke. Neben einem informativen Vorwort dienen zahlreiche Stellenkommentare der Herausgeber Prof. Dr. Hartmut Vollmer und Hans-Dieter Steinmetz dem Verständnis der Briefe.
Die Zeugnisse Karl Mays über seine Begegnungen mit Sascha Schneider (1870-1927) offenbaren eine Künstlerfreundschaft von tiefster Bedeutung. Enthusiastisch rühmte May den Maler, Zeichner und Bildhauer in einem Brief an seinen Verleger Fehsenfeld im März 1904 als "deutschen Michel Angelo". Schneiders Werke erschienen dem Autor wie eine Visualisierung eigener innerer Konflikte, umgekehrt war Schneider von den Heldentaten der May'schen Kraftmenschen, dem archetypischen Kampf zwischen Gut und Böse fasziniert. So entzündete sich schon beim ersten Treffen ein inspirierter Dialog zweier in ihren künstlerischen Ansichten und Weltanschauungen zwar sehr verschiedener, aber dennoch seelenverwandter Persönlichkeiten. Obwohl die konträren Auffassungen auch immer wieder zu Misstönen führten - so konnte Schneider beispielsweise dem Drama Babel und Bibel, in das May größte Hoffnungen gesetzt hatte, nichts abgewinnen -, blieb die persönliche Vertrautheit doch ungebrochen. Als Schneider schließlich dem Schriftsteller seine Homosexualität eingestand, war May darüber keineswegs bestürzt, sondern bemühte sich, dem unter seiner sexuellen Veranlagung Leidenden Zuversicht und Halt zu spenden. Der Ausgabe von Mays Gesammelten Reiseerzählungen mit von Schneider gestalteten symbolistischen Titelbildern - heute gesuchte Sammlerstücke - war seinerzeit indes kein großer Erfolg beschieden. Nach Mays Tod erhielt Schneider die Freundschaft zu dessen Witwe Klara und die rege Korrespondenz mit ihr aufrecht. Er bewahrte dem Schriftsteller-Freund bis zu seinem eigenen Tod ein ehrendes und bis heute gültiges Gedenken. Am 14. April 1920 notierte Schneider: "May wird unsere Zeit überdauern und noch eine andere Zeit dazu."Mit einem ausführlichen Vorwort von Prof. Dr. Hartmut Vollmer.