Bruce J. Hawker, Leutnant der Royal Navy, und unterwegs mit seiner Fregatte Lark, übernimmt den Geleitschutz für einen Waffentransport zum Stützpunkt der englischen Marine, dem 'Felsen von Gibraltar'. Der Konvoi gerät jedoch in heftige Gefechte mit der spanischen Kriegsflotte und Hawker wird gefangengenommen und in ein Verlies auf der Festung El Ferrol gebracht. Es gelingt ihm, aus der Gefangenschaft zu fliehen, doch mittlerweile ist er bei der Königlichen Admiralität in Ungnade gefallen... Das ist die Art von Seefahrer-Abenteuergeschichten, die Willam Van Cutsen (Vance) immer bevorzugte und so erfand er schon Mitte der 1970er Jahre den Charakter Bruce J. Hawker, der dann in den 80ern als eigenständige Albenreihe durchstarten sollte. Sein Comeback in diesem Genre war kein Zufall, denn Vance war schon immer Liebhaber der historischen Segelfahrt und seine Erfahrungen, die er mit der Seefahrergeschichte 'Howard Flynn' gemacht hatte, flossen in dieses Projekt direkt mit ein.Nachdem er als Autor und Zeichner mit dieser Serie startete, gesellte sich wenige Jahre später André-Paul Duchâteau hinzu, der von da ab - bis zum letzten, siebten Band - die Geschichten schrieb.Die zweibändige Gesamtausgabe bei Splitter beinhaltet die sieben Alben und alle Kurzgeschichten sowie ein ausführliches Dossier von Jaques Pessis sowohl zur Historie der Serie als auch zu den Künstlern Vance und Duchâteau.'Bruce J. Hawker' ist ein maritimes, romantisches Abenteuer, mit riesigen und faszinierenden Segelbooten, Seeschlachten, tobenden Meeren und Verschwörungen. All das sind die Zutaten für eine abenteuerliche, ja atemberaubende Comic-Geschichte.
William Vance (d.i. William van Cutsem, Jg. 1935) studierte an der Akademie der schönen Künste in Brüssel und arbeitete ab 1956 zunächst als Werbegrafiker. 1962 entstanden erste Illustrationen für das belgische "Tintin" Magazin und zwei Jahre später zeichnete er nach Texten von Yves Duval erste Kurzgeschichten um den Seefahrer Howard Flynn. Sein charakteristischer Zeichenstil war zu jener Zeit schon deutlich erkennbar. Zusammen mit dem Szenaristen Jacques Acar kreierte Vance 1965 die Westernserie Ringo (die in "ZACK" später unter dem Namen Hondo lief). 1967 folgte die Agentenserie Bruno Brazil (den weißhaarigen Anführer des Kommando Kaiman), welche von Greg unter dem Namen Louis Albert getextet wurde. Ebenfalls 1967 übernahm Vance die Science-Fiction-Serie Bob Morane: Bereits 1959 von Dino Attanasio gestartet und 1963 von Gerald Forton fortgesetzt, basierte dieser Klassiker auf den Erzählungen von Henri Vernes. Als er Attanasio kurzzeitig assistierte, lernte Vance bei dieser Geleg enheit auch Lucien Meys kennen und bat ihn, ihm ein mittelalterliches Szenario zu schreiben. Daraus entstand 1973 die Ritterserie Roderic die in der Zeitschrift "Femmes d'Aujourd'hui" abgedruckt wurde und nur zwei Abenteuer umfasste.
Danach folgte 1974 der Ritter Ramiro, getextet von Jacques Stoquart, sowie 1976 die zu Beginn des 19. Jahrhunderts spielenden Seefahrerabenteuer um Bruce J. Hawker (ab Band 4 nach Szenarios von André-Paul Duchâteau). 1984 kreierte Vance zusammen mit dem Szenaristen Jean van Hamme für das "Spirou" Magazin den Agententhriller XIII (sprich "Dreizehn"), der zum absoluten Megaseller wurde. Auch zum Westerngenre kehrte Vance kurzzeitig zurück: So startete er 1991 die Reihe Marshal Blueberry nach einem Szenario von Jean Giraud. Der dritte Band dieser Trilogie wurde später von Michel Rouge fertiggestellt.
Um ein wenig Abstand zu gewinnen, war William Vance bereits 1979 gen Süden gezogen, wo er sich an der spanischen Nordküste niederließ. Bei ihm war s eine Frau Petra, die er in Brüssel kennengelernt hatte und die viele seiner Seiten einfühlsam und mit geschickter Hand kolorierte.
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