Das Häschen in der Grube - Ein langer Weg zur Diagnose. Hochbegabt? Angst? AD(H)S? Asperger Syndrom!
Verlag | psymed verlag |
Auflage | 2008 |
Seiten | 96 |
Format | 17,5 cm |
Gewicht | 112 g |
ISBN-10 | 398099077X |
ISBN-13 | 9783980990776 |
Bestell-Nr | 98099077A |
Nadine Brache hat ihren Beruf gefunden
Die Krankheit ist ihr nicht anzumerken. Wenn sie lacht, sprühen ihre Augen - sie ist auf Anhieb sympathisch. Doch es gibt auch andere Tage."Dass man mir die Krankheit nicht ansieht, kann ein großer Nachteil sein, denn dadurch werde ich schnell überfordert", erzählt sie. Nach der Diagnose hat sie einen Weg gefunden, mit ihrer Krankheit umzugehen. "Die professionellen Helfer waren dabei genauso wichtig, wie Freunde und meine Familie", erzählt Nadine Brache, die heute dazu in der Lage ist, stundenweise in der Evangelischen Stiftung Alsterdorf als Verwaltungsangestellte zu arbeiten. Mit ihrem ausgeprägten Ord-nungssinn bringt sie hier das Archiv auf Vordermann.
Für Eltern, Erzieher und Pädagogen, die sich in die Erlebniswelt von "besonderen" Kindern versetzen möchten.
Klappentext:
Ahrensburg - Sie weiß nicht, was mit ihr ist. Sie weiß nur, dass sie anderes ist. Anders als andere Kinder, anders als andere junge Frauen, die Spaß am Leben haben, die gerne in die Disco gehen, mit Freunden lachen, die bis über beide Ohren verliebt sind und Zärtlichkeiten mit ihrem Freund genießen. Bei Nadine Brache ist alles anders. Warum, das hat sie erst spät erfahren - nach einem langen Weg auf der Suche nach Antworten. Hochbegabt, Angst, ADHS? Viele Diagnosen standen zur Disposition. Die endgültige und richtige war schlimm für sie, denn sie bedeutete "lebenslänglich ohne Chance auf Heilung": Asperger Syndrom."Die Diagnose hat viel verändert, denn ich habe gelernt, damit zu leben", erzählt die junge Frau, die heute 33 Jahre alt ist und in Ahrensburg lebt, "und ich habe gelernt, dass ich nicht dumm bin. Ich bin nur anders." Bei einem Umzug hat sie ihre alten Tagebücher gefunden und kurzerhand beschlossen, ihre Geschichte aufzuschreiben und anderen von ihrem Leben, ihren Ängsten und Schwierigkeiten zu erzählen. Und sie möchte die Krankheit "Asperger Syndrom" bekannter machen, damit die Diagnose bei anderen schneller gestellt werden kann als bei ihr. Dass derzeit gerade der Kinofilm "Ben X", der das Leben eines jungen Mannes mit Asperger Syndrom beschreibt, mit Preisen überschüttet wird, ist hilfreich bei ihrem Ansinnen.
Niemand konnte ihre Welt verstehen
Doch bis dahin war es ein weiter Weg. Bis dahin schlitterte sie von einer Katastrophe in die andere - in der Schulzeit in Ahrensburg, in der niemand ihr Verhalten verstehen konnte, in den Berufsausbildungen, für die sie gänzlich die Falsche war. Sie alle scheiterten an ihrer Krankheit, durch die sie nicht in der Lage ist, Wahrnehmungen zu verarbeiten, Hintergrundgeräusche auszufiltern, die Mimik und Gestik ihres Gegenübers zu deuten, Ironie zu verstehen. Sie versinkt in Tagträume, hat kein Verhältnis zu Zahlen, dafür aber einen peniblen Ordnungssinn. Sie erträgt keine Nähe, Berührungen sind ihr ein Grausen. Sie ist am liebsten allein und braucht ihren Rückzugsort, den sie mit niemandem teilt, außer mit ihren Kaninchen.