Das Naturrecht der Gegenwart und die Unverfügbarkeit des Rechts. - Eine Analyse über den Stellenwert des Naturrechtsdenkens in der aktuellen Rechtswissenschaft.. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2022 |
Seiten | 284 |
Format | 15,9 x 1,6 x 23,0 cm |
Gewicht | 430 g |
Reihe | Schriften zur Rechtstheorie 301 |
ISBN-10 | 3428185609 |
ISBN-13 | 9783428185603 |
Bestell-Nr | 42818560A |
Die Naturrechtstheorie vertritt die Auffassung, es ließen sich Grundsätze, Prinzipien oder ganze überpositive Rechtsordnungen aus der Vernunft oder der Natur ableiten oder erkennen, die einen Maßstab für gerechtes Recht darstellen. Diesem seit langem existierenden Gedanken wurde in der jüngsten Vergangenheit zu wenig Beachtung in der deutschsprachigen Rechtswissenschaft geschenkt. Das Werk beschäftigt sich daher mit der Aktualität dieser Theorie und stellt verschiedene naturrechtliche Begründungsversuche gegenüber.
Die Naturrechtstheorie vertritt die Auffassung, es ließen sich Grundsätze, Prinzipien oder ganze überpositive Rechtsordnungen aus der Vernunft oder Natur ableiten und erkennen. Dem Gedanken des Naturrechts kann daher ein Begründungsversuch für gerechtes Recht entnommen werden, der im Vergleich zu einem formellen und mehrheitstauglichen Gesetzgebungsverfahren einen Mehrwert darstellen kann. Diesem seit langem existierenden Gedanken wurde in der jüngsten Vergangenheit zu wenig Beachtung in der deutschsprachigen Rechtswissenschaft geschenkt. Das Werk beschäftigt sich daher mit der Aktualität dieser Theorie und stellt verschiedene rechtstheoretische Begründungsversuche gegenwärtiger theologischer und rechtswissenschaftlicher Naturrechtsüberlegungen aus dem deutschen und angelsächsischen Sprachraum gegenüber. Der Naturrechtsgedanke erfreut sich insbesondere im letzteren Raum einer hohen Aktualität und dient ebenso als gedankliche Begründung der Menschenrechte.
Inhaltsverzeichnis:
A. Einführung: Das methodische Vorgehen - Die Unverfügbarkeit als Element des modernen Naturrechtsbegriffes - Der Rechtspositivismus: Die Trennung von Recht und Moral - Die defizitäre Darstellung des Naturrechts in den deutschsprachigen Veröffentlichungen
B. Das christliche Naturrechtsverständnis: Die römisch-katholische Naturrechtstradition - Das römisch-katholische Naturrechtsverständnis als gegenwärtige Lehre - Die protestantische Naturrechtslehre
C. Aktuelle Naturrechtsdiskussion in der deutschsprachigen Rechtswissenschaft: Die Naturrechtslehre der Nachkriegszeit - Die Naturrechtslehre in der deutschen Rechtspraxis - Deutschsprachige Naturrechtsströmungen der Gegenwart
D. Angelsächsische Naturrechtstheorien der Gegenwart: Die Gütertheorien - Die Vertragstheorien - Der Fähigkeitsansatz - Der Kommunitarismus bei Alasdair MacIntyre - Die Prinzipientheorie nach Ronald Dworkin - Naturrecht als Auslegungsmethode bei Michael Moore - Die Begründungsversuche möglicher Untersch iede - Zwischenfazit
E. Die Menschenrechte als Naturrechtsanalogie: Begriffserklärung der Menschenrechte - Die Menschenrechtsdeklarationen - Säkulare Menschenrechte als Gegensatz zur theologischen Naturrechtsbegründung - Naturrechtliche Begründung der Menschenrechte - Menschenwürde und Menschenrechte als Naturrechtsersatz - Zwischenfazit
F. Conclusio: Zusammenfassung gegenwärtiger Naturrechtstheorien - Der moderne Naturrechtsbegriff - Die fehlerhafte Verwendung des Begriffs - Das Naturrecht als notwendige Hilfestellung - Fazit
Literatur- und Sachverzeichnis
»The Natural Law of the Present and the Unavailability of Law. An Analysis of the Place of Natural Law thinking in Current Jurisprudence«: Natural law theory argues that principles, precepts, or entire supra-positive legal orders can be derived or recognized from reason or nature that provide a standard for just law. This long existing idea has been given too little attention in the recent past in German-language legal scholarship. This work therefore deals with the relevance of this theory and compares various attempts to justify it in terms of natural law.