Das Stinnes-Legien-Abkommen 1918-1924 - Voraussetzungen, Entstehung, Umsetzung und Bedeutung
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2018 |
Seiten | 342 |
Format | 16,3 x 24,1 x 2,1 cm |
Gewicht | 588 g |
ISBN-10 | 3428154908 |
ISBN-13 | 9783428154906 |
Bestell-Nr | 42815490A |
Die Monographie erinnert an das wegen seiner Bedeutung für die Geschichte der Weimarer Republik umstrittene Abkommen zwischen Industrie und Gewerkschaften kurz nach der Novemberrevolution 1918 sowie die bis 1924 bestehende institutionelle Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften. Es stellte einen Paradigmenwechsel in der Entwicklung der Arbeitsbeziehungen vom späten Kaiserreich zur Weimarer Demokratie dar, dessen langfristige Wirkung auch die Tarifautonomie nach 1945 beeinflusste.
Die Monographie erinnert an das wegen seiner Bedeutung für den Verlauf der Weimarer Republik in der Geschichtswissenschaft umstrittene Abkommen zwischen Industrie und Gewerkschaften kurz nach der Novemberrevolution 1918. Es wurde nach seinen Protagonisten, dem Montanindustriellen Hugo Stinnes, und dem Führer der sozialistischen Gewerkschaften, Carl Legien, benannt. Mit der Vereinbarung erkannte die deutsche Großindustrie das Prinzip der kollektiven, überbetrieblichen Regelung der Löhne, Arbeitszeiten und Arbeitsverhältnisse durch Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften an. Im Gegenzug verzichteten die Gewerkschaften vorläufig auf die Forderung nach Sozialisierung der Großindustrie. Die Inhalte des Abkommens gingen in die Reichsverfassung ein. Die gleichberechtigte Gestaltung der Arbeitsbeziehungen durch eine institutionalisierte Sozialpartnerschaft ("Zentralarbeitsgemeinschaft") zerbrach in der Hyperinflation von 1923. Die Lehren aus dem Schicksal des Abkommens wirkten sich langfri stig auf die Gestaltung der Tarifautonomie in der Bundesrepublik nach 1945 aus.
Rezension:
»Der Reiz des Werks liegt denn auch nicht in der Erinnerung oder einer Neudeutung, sondern in einem genaueren Verständnis des Stinnes-Legien-Abkommens. [...] Zusammenfassend lässt sich mit dem Vorwort (6) sagen, dass es sich um eine intensive, anspruchsvolle, aber auch lesenswerte Arbeit handelt. Lesenswert vor allem, weil Krüger minutiös aufzeigt, wie wichtig das argumentative Ringen um Gemeinsamkeiten für das Funktionieren der Tarifautonomie und in übergreifender Perspektive für die Verringerung von Ungleichheit in der Gesellschaft ist.«
PD Dr. Matthias Maetschke, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, German. Abt., Bd 137/2020
»Auf breiter Quellengrundlage - neben zahlreichen Firmenarchiven wurde auch der Bestand der ZAG im Bundesarchiv ausgewertet - vermag der Autor ein wichtiges Kapitel deutscher Sozialgeschichte nachzuzeichnen. Der vorliegende Band stellt eine interessante Ergänzung der Studien von Gerald D. Feldman und Andrea Rehling dar.« Dr. Volker Stalmann, in: Historische Zeitschrift, Bd. 310, 1/2020