In den letzten Monaten haben wir erlebt, dass Maßnahmen der Bundesregierung zur dringend nötigen Eindämmung der Corona-Pandemie als »Eingriff einer Diktatur in die Freiheit der Menschen« bezeichnet wurden. Gleichzeitig scheint ein Bedürfnis nach autoritärer Politik zu wachsen. Dabei vergessen viele Menschen, was es heißt, in einer Diktatur zu leben. Wie muss die Demokratie im 21. Jahrhundert gestaltet sein? Welche Rolle spielen die Medien dabei? Welche Herausforderungen stellen sich anhand der vielen Krisen für die Demokratie? Und wie kann man die Pandemie auch als politische Chance begreifen?
Mit Beiträgen von Jean Asselborn, Joachim Gauck, Karl-Rudolf Korte, Herta Müller, Hedwig Richter, Rüdiger Voss und Michael Rutz.
Michael Rutz, geb. 1951, ist politischer Journalist und war u.a. Chefredakteur des Fernsehsenders SAT.1 und der Wochenzeitung Rheinischer Merkur. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Fernsehfilme. Jean Asselborn, geb. 1949, ist Minister für Auswärtige und Europäische Angelegenheiten von Luxemburg und der dienstälteste Außenminister in der Europäischen Union. Nachdem er mit 18 Jahren die Schule verlassen hatte, holte Asselborn ab 1976 Abitur und Studium nach und erhielt 1981 einen Hochschulabschluss in Zivilprozessrecht an der Universität Nancy II. Nach verschiedenen beruflichen und kommunalpolitischen Stationen als Mitglied der Sozialistischen Arbeiterpartei (LSAP) trat Jean Asselborn nach den Parlamentswahlen vom 13. Juni 2004 als Vizepremierminister sowie als Minister für auswärtige Angelegenheiten und Immigration in die Regierung ein. Seither gehört er den Regierungen Luxemburgs in unterschiedlichen Koalitionen an. Zuletzt wurde er nach den Parlamentswahlen vom 14. Oktober 2018 erneut zum Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten sowie zum Minister für Immigration und Asyl berufen. 2010 erhielt Jean Asselborn das Großkreuz des Verdienstordens der Bundes republik Deutschland, 2013 wurde er zum Komtur im nationalen Orden der Ehrenlegion (ordre national de la Légion d'honneur) der Französischen Republik ernannt. Joachim Gauck, geb. 1940, studierte Theologie und arbeitet viele Jahre als Pastor; Mitinitiator des kirchlichen und öffentlichen Widerstands gegen die SED-Diktatur; ab März 1990 Abgeordneter für das Bündnis 90 in der zum ersten Mal frei gewählten Volkskammer; von 1991 bis 2000 Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR; 2012 bis 2017 elfter Präsident der Bundesrepublik Deutschland; zahlreiche Ehrungen, u.a.: Theodor-Heuss-Medaille, Geschwister-Scholl-Preis, Europäischer Menschenrechtspreis, Ludwig-Börne-Preis; Ehrendoktor der Universitäten Rostock, Jena, Augsburg, der National University of Ireland/Galway, der Hebrew University of Jerusalem, der Université Paris-Sorbonne sowie der Maastricht University.
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