Verlag | Suhrkamp |
Auflage | 2000 |
Seiten | 191 |
Format | 12,5 x 2,3 x 20,4 cm |
Gewicht | 346 g |
ISBN-10 | 3518411241 |
ISBN-13 | 9783518411247 |
Bestell-Nr | 51841124A |
Auf der Thübinger Wartburg herrscht chaotisches Treiben: Wachen, Ritter, Artisten, ein Tanzbär, Zöllner und Gefangene bevölkern kunterbunt die merkwürdige Burg eines Tyrannen, der die Musik, die Philosophie und den Zufall liebt. Er erhebt Gefangene in den Adelsstand und preist Unrecht, Verrat und Feigheit. Seine Gründe sind klug und weise: "Man muss die Unordnung stets in Ordnung bringen, damit Platz geschaffen wird für eine neue Unordnung, immer mit der gleichen Unordnung zu leben stumpft den Geist ab."
Mitten hinein in eine derartige Neuordnung gerät der Pferdedieb Klingsor, der eigentlich an einen Sängerwettstreit teilnehmen wollte ...
Klingsor, Pferdedieb oder besser: Pferdehändler aus Siebenbürgen, begibt sich auf die Wartburg, um an einem Sängerstreit teilzunehmen. Er gerät in eine ganz fremde Welt: Der Sängerstreit hat längst stattgefunden, vor einem Jahr oder vor langer Zeit oder niemals. Wachen, Ritter, Artisten, ein Tanzbär, Zöllner, Gefangene bevölkern die Burg, auf der eigenartige Gesetze herrschen. Am merkwürdigsten freilich ist der Burgherr selbst, ein Tyrann mit musischen Neigungen und philosophischen Ambitionen. Alles scheint verkehrt hier: Unrecht, Verrat und Feigheit werden mit klugen Gründen gepriesen. Hodjak erzählt immer neue schillernde Geschichten, in denen die Figuren ihre Rollen tauschen, Sinn Unsinn wird, Grausamkeit komisch. Und umgekehrt. In einer skurrilen Parabel scheint eine gar nicht so ferne Welt auf, der man nur listenreich entkommen kann, wenn sie sich denn nicht ändern läßt.