Verlag | Frankfurter Verlagsanstalt |
Auflage | 2022 |
Seiten | 150 |
Format | 13,0 x 1,5 x 21,0 cm |
Gewicht | 239 g |
ISBN-10 | 3627002962 |
ISBN-13 | 9783627002961 |
Bestell-Nr | 62700296A |
In Zoe Jennys neuem Roman herrscht eine beunruhigende Atmosphäre. Die fernen Sternenwelten stehen so ganz im Gegensatz zu den sich immer schneller entwickelnden fatalen Ereignissen auf der Erde. Jenny erzählt von gut ausgebildeten, aber arbeitslosen Akademikern, von ewigen Altnazis, von künstlicher Intelligenz, von Diversitat und Geschlechtsumwandlung, von persönlicher Freiheit und fehlenden Alternativen, von Klimakrise und Lichtverschmutzung und bewegt sich damit an den Rändern der erkennbaren Wirklichkeit inmitten des Sternenchaos.
Als Leiter des Astronomischen Instituts von Wien dreht sich Martys Leben um die Beschäftigung mit den Weiten des Universums. Die wirkliche Welt schiebt er darüber gerne beiseite, dass seine Frau Marlene bereits insgeheim von einem Leben auf Bali träumt und seine Tochter an ihrem Frausein zweifelt, bleibt ihm verborgen. Nach einem Kongress trifft er auf den Psychoanalytiker Steindorfer, der ihn fragt, warum der Mensch eigentlich mehr über ferne Planeten wisse als über das eigene Bewusstsein, und gibt ihm daraufhin sein Manuskript. Nachdem Marlene nach Bali und Stella an den Atlantik gereist sind, findet Marty im Zimmer seiner Tochter eine Männerperücke. Wie viel weiß er wirklich über seine Frau und seine Tochter? Er erinnert sich an Steindorfer und beginnt, dessen Manuskript zu lesen, das ihn völlig verstört. Er ahnt nun, dass er über seine Sterne sein Leben vergessen hat. In einem letzten Aufbäumen beschließt er, nach Bali zu fliegen.
Leseprobe:
»Es war zu spät, er hatte ihn schon an seinen Gedanken teilnehmen lassen, von denen er nicht mehr loskam, in ihm Unruhe stifteten, etwas tief in seinem Inneren in Bewegung brachten, eine chirurgisch präzise Oberflächenbeschädigung bestimmter Stellen. Das Echo eines Schmerzes, ein Widerhall, der lauter wurde in der Leere des Hauses, und ihn aufhorchen ließ, die Stille, wirkungsvoll, wie die Generalpause in einer Symphonie.«