Mit seinen Lyrik gehört Georg Trakl (1187 - 1914) mit zu den bedeutendsten Dichtern des 20. Jahrhunderts und steht in einer Reihe mit z. B. Georg Heym, Gottfried Benn oder Ernst Stadler. Er wird zu den Expressionisten gezählt, mit starken symbolistischen Einflüssen, gleichwohl ist eine eindeutige literarhistorische Einordnung seiner Lyrik nur schwer möglich.
Trakls Werk ist geprägt von den Stimmungen und Farben des Herbstes, von dunklen Abend- und Nachtbildern, das Vergehen, das Sterben und der Tod sind zentrale Motive seines dichterischen Schaffens. Seine Gedichte sind reich an biblischen und religiösen Bezügen, doch fehlt ihnen zumeist das Erlösende und Heilbringende.
Der vorliegende Band ist ein Nachdruck der ersten Gesamtausgabe o. J.
Georg Trakl (1887-1914) wird von klein auf durch den heraufdämmernden Untergang der K. und K.-Monarchie geprägt. 1905 beginnt er ein Praktikum in einer Salzburger Apotheke. 1906 werden zwei Einakter, die er später vernichtet, im Salzburger Stadttheater aufgeführt. Er bewegt sich zunehmend in Bohème-Kreisen; sein lebenslanger Alkohol- und Drogenkonsum und das leidvolle inzestuöse Verhältnis zu seiner Schwester Margarethe gehen auf diese Zeit zurück. 1908 siedelt er zum Studium der Pharmazie nach Wien über. Bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges 1914 pendelt Trakl in Probediensten und auf der Suche nach Anstellungen, die er meist schnell wieder aufgibt, zwischen Salzburg, Wien und Innsbruck. Ab 1912 werden seine Gedichte im Brenner erstveröffentlicht; außerdem publiziert er in der Fackel von Karl Kraus. 1914 zieht Trakl als Medikamentenakzessist mit einer Sanitätskolonne nach Galizien in den Krieg, von wo er im Anschluss an die Schlacht bei Grodek zur Beobachtung seines Geisteszustande s nach Krakau überwiesen wird. Dort stirbt er am 3. November an einer Überdosis Kokain.
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