Die Werkausgabe eröffnet die als epochal gefeierte Autobiographie "Die Jahre die Ihr kennt", über die Robert Neumann 1972 schrieb: "Es ist der Rechenschaftsbericht nicht eines Literaten, sondern eines Dichters, der dem Literaturbetrieb fernsteht und dem Leben leidenschaftlich verhaftet ist."
Zum 70. Geburtstag von Peter Rühmkorf legt der Verlag den ersten Band seiner gesammelten Schriften vor. Die einzelnen Bände werden in lockerer Reihenfolge und unter der Regie wechselnder Herausgeber erscheinen, was den unterschiedlichen Publikationen jeweils den angemessenen Begleiter verspricht.
Da der Verfasser es auf keinen Fall bei einem bloßen Reprint bewenden lassen wollte, hat er dem Herausgeber die Geheimschubladen seines Privatarchivs freimütig erschlossen. Die reichlich beigefügten Bildbelege setzen dem Buch nicht nur illustrierende, sondern erhellende Glanzlichter auf. Wolfgang Rasch, der Herausgeber dieses Bandes, ist bisher mit wissenschaftlichen Arbeiten über den Vormärz, aber auch über Arno Schmidt hervorgetreten.
wurde am 25.10.1929 in Dortmund geboren. Er studierte von 1951-58 Germanistik und Psychologie in Hamburg und schrieb ab 1953 schrieb unter Pseudonym für den «studentenkurier» (später «konkret») die Kolumne «Lyrikschlachthof». 1958-63 Verlagslektor, 1964/65 Stipendiat der Villa Massimo in Rom. 1969/70 Gastvorlesungen in den USA, 1985/86 Gastdozent an der Universität Paderborn. Freier Schriftsteller. 1979 Erich-Kästner-Preis, 1980 Bremer Literaturpreis, 1986 Arno Schmidt-Preis, 1987 documenta-Schreiber Kassel. Rühmkorf war korrespondierendes Mitglied der Akademie der Künste der DDR und erhielt 1988 den Heinrich-Heine-Preis (DDR). Ehrendoktor der Universität Gießen 1989. Georg-Büchner-Preis 1993. Sein erster Gedichtband "Irdisches Vergnügen in g" lässt bereits die Virtuosität seiner Wortkunst erkennen: er parodiert, persifliert vorgegebene Gedichtformen, kombiniert sogenannte Hochsprache mit Slang und saloppem Umgangsdeutsch, reißt Wörter aus dem gewöhnlichen Kontext und stellt s ie in neue Zusammenhänge. Das Raffinement von Rühmkorfs Verssprache ist von keinem seiner Zeitgenossen bisher erreicht. Was die Publikationsform seiner Werke angeht, bevorzugt Rühmkorf eine Mischform: Seinen Gedichtbänden gibt er Essays bei, die fast immer das Handwerk des Dichters reflektieren. "Walther von der Vogelweide","Klopstock und ich" sowie sowie "Strömungslehre I" enthalten wechselseitig sich spiegelnde Gespräche, Briefe, Aufsätze über Dichtkunst, zumal über die Modalitäten der zeitgenössischen Schriftstellerexistenz, dazu eigene Gedichte und im ersten Band auch Gedichte Walthers von der Vogelweide in der Übertragung von Rühmkorf. - "Die Jahre die Ihr kennt" kombiniert autobiographische Reminiszenzen des Autors mit eigenen Rezensionen, politischen Pamphleten und eigenen Gedichten. Seit 1999 erscheint eine Ausgabe seiner Werke. Peter Rühmkorf verstarb am 8. Juni 2008.
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