Verlag | edition laurin |
Auflage | 2023 |
Seiten | 112 |
Format | 13,2 x 1,4 x 21,0 cm |
Gewicht | 222 g |
ISBN-10 | 3903539317 |
ISBN-13 | 9783903539310 |
Bestell-Nr | 90353931A |
Was haben Salzburg und Bangkok gemeinsam? Beides sind Städte für Peter Simon Altmanns Flaneure, die an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen. Sie möchten sich von ihrer Vergangenheit abkehren, erhoffen sich eine bessere Zukunft, als die gegenwärtigen Umstände ihnen zu bieten scheinen. Der Loslösungsprozess von liebgewordenen Menschen und Orten ist teils mit schmerzlichen Trennungen verbunden. In Zwölf Jahre und ein Tag sagt ein Mann einem Land ade, in dem er zwölf Jahre gelebt hat, und lässt seine dortigen Erlebnisse nochmals Revue passieren. In der Erzählung Rejoice! versucht die Hauptfigur bei einer Bergwanderung Klarheit darüber zu gewinnen, warum der Kinderwunsch seiner Freundin in ihm Ängste auslöst und ob er sich nicht von seiner Freundin trennen soll. Bei zwei der insgesamt sieben Erzählungen ist es der Ausbruch der Corona-Pandemie, der das Leben neu überdenken lässt. Aus dem besonderen Blickwinkel seiner sympathischen Einzelgänger und mit seiner gekonnten Komposition aus Sinnlichkeit und Philosophie nimmt Peter Simon Altmann seine LeserInnen auf diese Stadtspaziergänge mit.
Leseprobe:
Meine Wohnung befindet sich in einem Bungalow auf einer Anhöhe in einem Nobelbezirk von Seoul, nicht weit von dem Alterssitz eines ehemaligen Präsidenten entfernt, der für Verbrechen gegen das eigene Volk verantwortlich zeichnet und eigentlich hinter Gitter gehört. Stille herrscht hier. Die Laubbäume im Garten beginnen gerade ihre Blätter zu verlieren. Alle paar Augenblicke fällt irgendwo ein gelb verfärbtes Blatt zu Boden und kommt auf der noch grünen Wiese zum Liegen. Die Szenerie erinnert mich wegen der zwei kräftigen vorherrschenden Farben und der kontemplativen Stimmung an Landschaftsbilder von Gustav Klimt. Kaum vorstellbar, dass ich inmitten eines der größten Ballungsräume der Welt lebe.
Rezension:
Damit bin ich bei dem großen Vergnügen angelangt, das Peter Simon Altmanns Prosa in ihrer schwebenden Eleganz bereitet. Peter Reutterer, Literaturhaus Wien