Die Neuregelung der Informationsübermittlung zwischen börsennotierten Gesellschaften und Aktionären. - Eine Analyse der zweiten Aktionärsrechterichtlinie sowie ihrer Umsetzung unter Berücksichtigung der Corporate-Governance-Funktion von Aktionären.. Dissertationsschrift
Verlag | Duncker & Humblot |
Auflage | 2023 |
Seiten | 429 |
Format | 21,1 x 2,7 x 23,3 cm |
Gewicht | 746 g |
Reihe | Abhandlungen zum Deutschen und Europäischen Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht 223 |
ISBN-10 | 3428189701 |
ISBN-13 | 9783428189700 |
Bestell-Nr | 42818970A |
Der Aktionär gerät zusehends in den Mittelpunkt der Gesetzgebung zur internen Corporate Governance in Aktiengesellschaften. Der Gesetzgeber der 2. Aktionärsrechterichtlinie beschränkte sich nicht (nur) auf die Schaffung neuer Mittel der Einflussnahme, sondern schuf Vorschriften zur Sicherung einer funktionierenden Informationsübermittlung entlang der Intermediärskette. Die hierzu ergangenen Vorschriften werden vor dem Hintergrund der besonderen Bedeutung des Aktionärs in der Aktiengesellschaft analysiert.
Aktionäre sind die Träger des wirtschaftlichen Risikos der Aktiengesellschaft. Aus diesem Grund verleiht das Aktienrecht ihnen als Mittel der Einflussnahme auf die Unternehmensleitung das Stimmrecht. Um dieses sinnvoll auszuüben, müssen Aktionäre bestimmte Informationen erhalten. Weil Aktien gerade im grenzüberschreitenden Kontext über eine Kette an Intermediären gehalten werden und die für die Stimmrechte notwendigen Informationen entlang dieser Kette übermittelt werden, kommt es zu zahlreichen Friktionen im Übermittlungsprozess. Diesem Problem nahm sich der Europäische Gesetzgeber mit der 2. Aktionärsrechterichtlinie von 2017 an. Ziel der Vorschriften des Kapitels Ia der 2. Aktionärsrechterichtlinie ist es, die Funktionsfähigkeit der Informationsübermittlung zwischen Aktionär und Aktiengesellschaft zu verbessern. Die Vorschriften der 2. Aktionärsrechterichtlinie sowie die Umsetzungsvorschriften im AktG werden dieses Ziel bei richtiger Lesart der Normen erreichen.
Inhaltsverzeichnis:
A. Einleitung
B. Verbesserung der Corporate Governance als Regelungsziel des europäischen Gesetzgebers
C. Die Verwahrung von Aktien börsennotierter Gesellschaften durch Intermediäre
D. Europarechtliche Grundlagen für die Regelung des Informationskanals zwischen den Aktionären und ihrer Gesellschaft
E. Analyse der europäischen Vorschriften zur Informationsübermittlung
F. Die deutsche Umsetzung der europäischen Regelungen zur Informationsübermittlung nach der ARRL II
G. Zusammenfassung und Bewertung der Vorschriften zur Informationsübermittlung
Literatur- und Sachwortverzeichnis
Rezension:
»In der juristischen Fachliteratur wird das Thema der Aktionärsrechte und deren Einfluss auf die Corporate Governance börsennotierter Gesellschaften kontinuierlich und intensiv diskutiert. Die von Kilian Wentz verfasste Dissertation mit dem Titel "Die Neuregelung der Informationsübermittlung zwischen börsennotierten Gesellschaften und Aktionären" leistet einen bedeutenden Beitrag zu diesem Diskurs, indem es die Auswirkungen der ARRL II und deren Umsetzung in das deutsche Recht detailliert untersucht. Der Verfasser bietet eine umfassende Analyse, die sowohl für Praktiker als auch für die Wissenschaft von großem Interesse ist. Die Abhandlung besticht mit ihren mehr als 400 Seiten sowohl mit ihrem beachtlichen Umfang als auch mit ihrer durchgehenden inhaltlichen Tiefe und gleichzeitiger Präzision.« Prof. Dr. Sascha Stiegler, in: Wertpapier-Mitteilungen, Heft 23/2024
»The New Regulation of the Transmission of Information between Listed Companies and Shareholders. An Analysis of the Second Shareholders' Rights Directive and its Implementation, under Consideration of the Corporate Governance Function of Shareholders«: Shares in listed public companies are held in custody by intermediaries. Especially in a cross-border context, the complexity of intermediary custody often leads to frictions in the transmission of information between the company and its shareholders. The 2nd Shareholders' Rights Directive addresses this problem. The paper analyses the European provisions on the transmission of information as well as the German implementation provisions in the German Stock Corporation Act.