Verlag | Buchverlag König |
Auflage | 2022 |
Seiten | 240 |
Format | 16,0 x 3,0 x 25,0 cm |
Mit Lesebändchen | |
Gewicht | 670 g |
ISBN-10 | 3943210235 |
ISBN-13 | 9783943210231 |
Bestell-Nr | 94321023A |
Die Geschichte, der Mythos und die in unserer Gegenwart noch überlieferten, magischen Bräuche der Rauhnächte, in denen unheimliche Gestalten ihr Unwesen treiben und Unerklärliches in unserem Leben geschieht, stehen in diesem unterhaltsamen Sachbuch im Mittelpunkt.
Klappentext:
In der oberen Lausitz, in der Oberpfalz, in Böhmen, im Mühlviertel, im Innviertel sowie im gesamten Alpenvorland haben sich Merkmale erhalten, die man unter "Rauhnächte" zusammenfassen kann: Merkwürdige Begebenheiten, seltsame Geschichten, Vermummungen mit aberwitzigen, dämonischen Masken, elementare Spukgestalten, die oft ganz bestimmte Namen tragen. Derlei Gestalten tauchen während der Tage und Nächte um den Jahreswechsel auch andernorts auf. So in Slowenien, Ungarn, Kroatien, in der Ukraine, den Tälern der Pyrenäen und in den Karpathen. Das Ziel dieses Buches ist es, ethnologisch der Verschmelzung verschiedener Kulturkreise durch die Zeit nachzuforschen, hinabzusteigen in ein Kulturbild, das sich seinem Wesen nach subkultan erhalten hat bis in die jüngste Zeit, auch wenn die Darsteller, die in diese Masken schlüpfen, oftmals Nichtwissende sind. Die landläufige Aussage, es handle sich um Bräuche, überkommen aus dem Heidentum, bezeugt nur den Verlust der eigenen Historie. Der Beg riff "Paganismus" besagt nichts anderes, als hinter der Hecke zu leben, ungebildeter Vorwäldler zu sein, der nicht an der gängigen Kultur teilhat. Wer das Wort "Heidentum" begrifflich benützt, sagt damit aus, dass die Mächtigen, die immer schon Geschichte geschrieben haben, Recht behalten haben. Sie schufen eine Kultur der Dressur, mit der gleichzeitig alle Erinnerung an zusammengetragene Archetypisierungen gelöscht wurde. Die archetypische Kultur kann also nur noch im Untergrund weiterleben, wie der Brauch der Heischegänger verdeutlicht.
Inhaltsverzeichnis:
Vorwort: (Prof. Manfred G Dinnes) - Einleitung: (Prof.Dr. Wilhelm Kaltenstadler) - 1. Kapitel: "Im Namen der Hoberngoaß (Habergeiss)" - 2. Kapitel: Vom Glauben und der Herkunft des Drudenwesens (Alpdrücken) - 3. Kapitel: Eine Reminiszenz an die gemalten Bilder und Objekte der "Viechtwanger Rauhnacht" von 1985 und wunderliche Geschichten - 4. Kapitel: Von der Ignoranz paralleler Kulturentwicklung und dem Umgang damit, am Beispiel: Hexen - 5. Kapitel: Soziale Missstände und deren Folgen im Fahrwasser der Rauhnacht: Fahrendes Volk und Heischegänger - 6. Kapitel: Die Anfänge der Komödie, das bayerische Komödi-Spiel und der Sinn vom Gebrauch der Masquerade - 7. Kapitel: Das "Freikugelgießen" - ein Initiationsritual und Beschwörungsformel von Zukünftigem - 8. Kapitel: Die Gegenreformation und die damit verbundenen Gründe der späten Dokumente zu Sitten und Bräuche der Rauhnacht - 9. Kapitel: Spiel und Geschichten um die Rauhnacht - 10. Kapitel: Alles dreht sich um Zukunft, Fruchtbarkei t und Gold in rauen Mengen: Orakel, Rituale um die Rauhnächte - 11. Kapitel: Noch einmal zu Wort - Franz Xaver von Schönwerth und die Rauhnacht - 12. Kapitel: Heid´is´Rauhnacht - wer hod´s aafbrocht - drei olde Weiwer und a older Geiger - und a older Hennafuaß - den ma drei Tog siaden muaß.