"Kraftvoll und bleibend" (The Guardian) - die Gedichte der albanischen Dichterin Luljeta Lleshanaku
Luljeta Lleshanaku gehört zu den prägendsten Stimmen der neuen Lyrik Osteuropas. In jungen Jahren erlebte sie den politischen Umbruch in Albanien, jene plötzliche Beschleunigung der Zeit, die ihrer Generation eine Welt ohne Anker und Zukunft hinterließ. Ob sie zu ihrer Kindheit in der dörflichen Heimat zurückkehrt, einer Zeit der heimlichen Gebete und heimlich gelesenen Bücher; oder ob ihr in der Anonymität von Transitflughäfen die unwiderrufliche Spaltung zwischen Geist und Körper bewusst wird, weil in der zu schnellen Zeit der "Körper keine Nostalgie spürt" - Lleshanakus Gedichte sind von großer Unmittelbarkeit und Melancholie gezeichnet.
Luljeta Lleshanaku ist eine albanische Lyrikerin. Sie leitet das Institut für die Aufarbeitung des kommunistischen Genozids in Tirana und übersetzt aus dem Amerikanischen. In der Zeit der kommunistischen Diktatur war sie starken Repressionen ausgesetzt und konnte erst nach dem Sturz Enver Hoxhas an der Universität studieren. Seit 1990 sind neun Gedichtbände erschienen. Für ihre Lyrik wurde sie u.a. 2009 mit dem Kristal-Vilenica-Preis ausgezeichnet und war Finalistin für den GRIFFIN International Poetry Prize 2019. Bei Hanser erschien zuletzt Die Stadt der Äpfel (Gedichte. Edition Lyrik Kabinett, 2021). Andrea Grill, 1975 in Bad Ischl geboren, studierte u. a. in Salzburg und Thessaloniki und promovierte an der Universität Amsterdam in Biologie. Sie wurde u. a. mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis (2011) und dem Förderpreis für Literatur der Stadt Wien (2013) ausgezeichnet. Andrea Grill lebt in Wien und unterrichtet an der Universität Bern. Zuletzt erschienen bei Zsolnay die Romane Das Paradies des Doktor Caspari (2015) und Cherubino (2019).
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