Wenn man heute über Jesus von Nazareth spricht, so sehen die wohl meisten Menschen der Gegenwart in ihm eine Persönlichkeit, die zu Beginn unserer Zeitrechnung in Bethlehem geboren wurde und 33 Jahre später den Kreuzestod erlitten hat.Diese Sichtweise stellt aber - um es freundlich auszudrücken - eine grobe Vereinfachung dar. Im Grunde ist sie sogar völlig falsch.In der Heiligen Schrift verbergen sich etliche Geheimnisse, deren Enthüllung der Menschheit lange vorenthalten werden musste, weil sie diese noch nicht verstehen und ertragen konnte. Eines dieser vielen Geheimnisse bezieht sich auf den Jesus von Nazareth, der im dreißigsten Lebensjahr zum Träger bzw. zur Hülle des Christus wurde.Die Zeit des blinden und naiven Glaubens, der in früheren Zeiten noch hinreichend war, ist seit rund hundert Jahren vorbei. Wir müssen uns heute mit all unseren Seelenkräften bemühen, um ein Verständnis für diesen außergewöhnlichen Menschen gewinnen zu können.Für einige Leser mag es etwas schockie rend, vielleicht sogar anstößig sein, im Folgenden zu erfahren, dass in Bethlehem zwei verschiedene Jesusknaben zur Welt kamen. In diesem Buch soll versucht werden darzustellen, wozu es notwendigerweise dieser zwei Jesus-Persönlichkeiten bedurfte, wodurch sie sich unterschieden und was ihre Mission war.
Josef F. Justen wurde 1950 in Gelsenkirchen geboren. Nach der Mittleren Reife absolvierte er eine Ausbildung zum Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Nachdem er auf dem zweiten Bildungsweg das Abitur nachgeholt hatte, studierte er Mathematik und Informatik an den Universitäten Dortmund und Hagen. Von 1980 bis 2008 war er als Dozent und Ausbilder im IT-Bereich tätig.Schon in seiner Kindheit und Jugend wurde er in seinem privaten Umfeld mit vielen Todesfällen konfrontiert. Die Frage, wie es mit diesen Verstorbenen nun weitergehe, beschäftigte ihn sehr stark und ließ ihm keine Ruhe. Er musste erkennen, dass weder die Lehren der Wissenschaften noch die der katholischen Kirche die ihn bewegende Frage befriedigend zu beantworten vermochten. So machte er sich schon als junger Mann auf den Weg, spirituelle Erkenntnisse zu gewinnen. Auf diesem Weg kam er mit vielen religiösen, okkulten und esoterischen Strömungen in Berührung, deren Lehren er studierte und miteinander vergl ich.Schließlich kam ihm das Schicksal zu Hilfe. In der Schaufensterauslage eines kleinen Buchgeschäftes fiel sein Blick auf eine völlig unscheinbare Broschüre mit dem Titel »Rudolf Steiner: Anthroposophie«. Obwohl ihm weder der Autor noch der Titel etwas sagten, nahm er eine »innere Stimme« wahr, die ihm nahe legte, das Buch zu kaufen. So fand er zur Anthroposophie, der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners, deren Erkenntnisse seinem Naturell, auch spirituelle Themen mit nüchternem Verstand und ohne Schwärmerei zu behandeln, besonders gut entsprechen.Schon bald wurde ihm klar, dass Rudolf Steiner mit den Resultaten seiner Geistesforschung eine schier unfassbare Fülle spiritueller Weisheiten in die Welt gebracht hat und dass ein einziges Erdenleben kaum ausreichen dürfte, um auch nur annähernd alles verstehen zu können.Aber bekanntlich ist ja oftmals der Weg das Ziel... Der Verfasser war lange Zeit als ehrenamtlicher Hospiz-Helfer in der Sterbe- und Trauerbegleitung tätig.
Autorenporträt schließen