Maria (20), Infanta (18) und Katerina (16) leben in den 1930ern auf einem Landgut in der Nähe von Athen und teilen alle Geheimnisse miteinander. Dabei könnten die Schwestern unterschiedlicher nicht sein: Maria ist ständig in einen anderen Jungen verliebt, Infanta widmet sich lieber ihren Stickereien, und Katerina will als Schriftstellerin die Welt bereisen. Jeder Sommer, der vergeht, führt die Lebenswege der drei in unterschiedlichere Richtungen. Besonders Katerina löst sich immer mehr aus dem Familienverbund und blickt hinter die Fassaden der ländlichen Idylle. Dabei gibt ihr vor allem das einsame Leben ihrer geschiedenen Mutter Anna große Rätsel auf. Der Versuch, diese zu lösen und sich dabei nicht von der ersten ohnmächtigen Liebe vereinnahmen zu lassen, stellt Katerina schließlich vor eine brennende wie zeitlose Frage: Muss ich als Frau auf Liebe und Familie verzichten, um selbstbestimmt und freiheitlich zu leben?
Rezension:
»Margarita Liberaki schreibt sinnlich und ästhetisch über den griechischen Sommer und existenzielle Fragen, die sich Frauen auch heute noch stellen.« Christa Thelen, Für Sie 20210624
"Margarita Liberaki, geboren 1919 in Athen, wuchs bei den Großeltern auf, die einen renommierten Verlag und eine Buchhandlung führten. Liberaki studierte Jura, widmete sich dann aber dem Schreiben. 1945 erschien ihr erster Roman; 'Drei Sommer' folgte ein Jahr später und wurde ein Bestseller. Liberaki heiratete den Jurist und Autor George Karapanou, nach der Geburt ihrer Tochter ließ sie sich jedoch scheiden und zog nach Paris, das Kind blieb bei den Großeltern in Griechenland. In Paris machte Margarita Liberaki die Bekanntschaft von Jean-Paul Sartre sowie Albert Camus, der zu ihrem großen Bewunderer und Unterstützer wurde. Es entstanden ein weiterer Roman sowie Theaterstücke und Übersetzungen. Liberaki kehrte bis zu ihrem Tod im Jahre 2001 immer wieder nach Athen zurück. Margarita Liberaki gehört zu den wichtigsten griechischen Autorinnen des 20. Jahrhunderts. 'Drei Sommer' ist auch heute noch der beliebteste Klassiker der modernen griechischen Literatur - und das ist nicht verwun derlich: Liberakis eleganter Stil ist betörend, ihre Themen rund um die Herausforderungen weiblicher Lebenswege sind inspirierend und aktuell." Michaela Prinzinger, Jahrgang 1963, studierte Byzantinistik, Neogräzistik und Turkologie/Islamwissenschaft in Wien. Seit 1995 arbeitet sie als freie Autorin, Dolmetscherin und Übersetzerin aus dem Griechischen. Sie hat u. a. P. Markaris, R. Galanaki, M. Stefanopoulou und I. Karystiani ins Deutsche übertragen.
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