Das Gedicht, dieser deutsche Wald in allen wipfeln der störton / der vögel. Vom Wiesengrund steigt die Ästhetik. Wird Tradition durch Druckkammern getrieben. Lyrik ist eine Spalte im Schädel, die distel auf dem hemd / die nicht explodiert. Geht auf Reisen, begegnet überall: sich selbst. In so einem fetten licht / hast du viehwaggons / noch nie gesehen. Alles liegt auf der Hand. Alles war schon immer da.
Leseprobe:
im nachtbus waren wir perlboote / eingekapselt in den kammern / der allee der kosmonauten / zwei verhärtete fossilien / vor ausgestelltem meer
Max Czollek, geboren 1987 in Berlin. Studierte dort nach Aufenthalten in Texas und Israel bis 2012 Politikwissenschaften und promovierte am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin. Er ist Teil des Berliner Lyrikzirkels G13, dessen Mitbegründer er 2009 war.Zuletzt erschien das ebook »A.H.A.S.V.E.R« (Verlagshaus Berlin, 2016), außerdem die Lyrikbände »Druckkammern« (2012) und »Jubeljahre« (2015) im selben Verlag. Im Mai 2016 organisierte er zusammen mit Sasha Marianna Salzmann »Desintegration. Ein Kongress zeitgenössischer jüdischer Positionen« am Maxim Gorki Theater. Max Czollek ist Mit-Herausgeber der Anthologie »Lyrik von Jetzt 3. babelsprech«, die 2015 im Wallstein Verlag erschienen ist. Übersetzungen von Czolleks Gedichten u. a. ins Englische, Portugiesische, Ukrainische, Französische, Holländische. Einladungen zu diversen Literaturfestivals und internationalen Stipendien, z. B. »Meridian Czernowitz«. Frederik Jurk, geboren 1982 in Mainz, lebt in Hamburg und studiert Illustration an der HAW Hochschule für Gestaltung. Seine Arbeiten erschienen unter anderem in der »Neuen Zürcher Zeitung«, »Financial Times Deutschland« und »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung«. Außerdem veröffentlicht er Bücher und Drucke in der Künstlergruppe Poste Aerienne. Inspirationsquellen sind klassische Postergestaltung, Tiersendungen, ausländisches Packungsdesign, steinzeitliche Höhlenmalereien, alte Unterhaltungselektronik, hübsche Frauen, alberne Comics und japanischer Videogame-Kitsch.
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