Verlag | Edition Nautilus |
Auflage | 2013 |
Seiten | 336 |
Format | 13,7 x 20,0 x 3,8 cm |
Gewicht | 608 g |
Reihe | edition fünf |
Übersetzer | Barbara von Bechtolsheim |
ISBN-10 | 3942374323 |
ISBN-13 | 9783942374323 |
Bestell-Nr | 94237432A |
Sylvia Plath und Ted Hughes verliebten sich 1956 und heirateten schon nach wenigen Monaten. Dass sie beide dichteten, war wesentlich für die Anziehung zwischen ihnen. Beide waren ehrgeizig, getrieben zu ihrer Kunst und von Herzen gewillt, sich gegenseitig zu fördern und zu fordern. Sechs Jahre lang. Bis Hughes mit einer anderen Frau ein Kind zeugte, und Plath, zermürbt von dem Balanceakt zwischen Muttersein und Schreiben, in Depressionen versank und sich schließlich im Februar 1963 das Leben nahm.
Diane Middlebrook führt die Geschichte des Künstlerpaares weit über Sylvia Plaths Tod hinaus fort. Die letzten Kapitel widmet sie Ted Hughes, den die Bedeutung dieser großen Liebe und seiner Rolle als Sylvias Ehemann bis zu seinem Tod 1998 nicht losließ. Der Autorin gelingt das Kunststück, die Beziehung der beiden nirgendwo auf Fragen von Schuld und voyeuristische Details zu reduzieren. Klug und voll Umsicht arbeitet sie die Faszination wie die Nöte heraus, die ein Paar erlebt, wenn e s sich im Geist so nahe ist und gleichzeitig Kunst, Alltag und Familienleben zu bewältigen hat.
Leseprobe:
Im Februar 1956 verfolgt Sylvia Plath in ihrem Tagebuch zwei Themen. Zum Einen geht es um die Liebe; zum Anderen um ihre Entwicklung als Schriftstellerin. Als sie also eine Beschreibung der Party des St. Botolph s Review formulierte, machte sie sich Notizen über Szenen, Charaktere und Atmosphäre und erzählte anbei von der Suche nach einer idealen Liebe. In diesen Passagen hat Ted Hughes seinen dramatischen Auftritt. Plath richtet die Scheinwerfer auf seine Größe und seine physische Erscheinung (groß, dunkel, stattlich) und verfasst die Zeilen, mit denen sie und Hughes gemeinsam die Literaturgeschichte betreten: "Ich schrie ihm laut etwas zu, etwas über seine Gedichte, und sagte ein paar Zeilen auf und er schrie zurück, mit gewaltiger Stimme." Die Szene geht weiter: Sie zogen sich in ein Zimmer zurück. "Und dann küsste er mich, peng, knall auf den Mund und riss mir das Haarband vom Kopf und riss mir meine silbernen Lieblingsohrringe ab: Die werde ich behalten! , brüllte er. Und als er mich auf den Hals küsste, biss ich ihm lange und kräftig in die Wange, und als er das Zimmer verließ, lief ihm Blut übers Gesicht."