Ein Tag im Alten Rom - Alltägliche, geheimnisvolle und verblüffende Tatsachen
Verlag | Goldmann |
Auflage | 2011 |
Seiten | 416 |
Format | 18,4 cm |
Gewicht | 352 g |
Reihe | Goldmann Taschenbücher 15638 |
Übersetzer | Julia Eisele |
ISBN-10 | 3442156386 |
ISBN-13 | 9783442156382 |
Bestell-Nr | 44215638A |
Das Alte Rom wird lebendig: eine faszinierende Zeitreise in die antike Welt
Wie wickelt man eine Toga? Wie teuer ist ein Sklave? Was bedeutet römisches Kamasutra? Wie bereitet man den besten Flamingo-Braten zu? Alberto Angela nimmt seine Leser mit auf einen faszinierenden Spaziergang durch das Rom der Antike und wirft einen Blick in prächtige Patrizierhäuser, Kochtöpfe und Schlafzimmer. Dabei entdeckt er erstaunliche, geheimnisvolle und spannende Details aus dem Alltagsleben der alten Römer. Geschichte, wie sie lebendiger und anschaulicher nicht sein könnte!
Ausstattung: mit s/w-Abbildungen
Leseprobe:
Wie lebten die alten Römer? Was geschah tagtäglich in den Straßen Roms? Wir alle haben uns schon Ähnliches gefragt. Diese Neugier ist es, die Sie dazu bewogen hat, dieses Buch aufzuschlagen.
Tatsächlich übt Rom eine unbeschreibliche Faszination aus. Sie ist jedes Mal spürbar, wenn man eine Ausgrabungsstätte aus römischer Zeit besichtigt. Leider jedoch geben die Beschilderungen und Reiseführer meist nur allgemeine Hinweise zum täglichen Leben in der Gegend, die Sie gerade erkunden, und konzentrieren sich auf architektonische und historische Daten.
Es gibt aber einen "Trick", um sich das Alltagsleben an diesen Stätten wirklich vorstellen zu können. Er besteht darin, sein Augenmerk vor allem auf die Details zu richten: die Abnutzung der Treppenstufen, die Inschriften im Mauerputz (in Pompeji gibt es unzählige davon), die Furchen, die die Wagen in den Straßen hinterlassen haben, oder die von der ständigen Benutzung einer (mittlerweile verschwundenen) Tür hervorgerufenen Kratzer im Marmorboden einer Wohnstätte.
Wenn Sie sich in diese Einzelheiten vertiefen, erwacht jede Ruine schlagartig zu neuem Leben, und Sie "sehen" die Menschen von damals vor sich. Genau das ist der Ansatz dieses Buches: die große Geschichte anhand von vielen kleinen zu erzählen.
Während der vielen Jahre meiner Fernseharbeit bin ich auf außergewöhnlich viele Geschichten und Details aus dem Leben der Menschen zur Zeit der römischen Kaiser gestoßen, die jahrhundertelang vergessen waren und erst von den Archäologen wiederentdeckt wurden. Es sind Anekdoten, Dokumente, Kuriositäten das tägliche Leben oder die gesellschaftlichen Regeln betreffend wieder aufgetaucht, die einer verschwundenen Welt angehören. Als ich mit Archäologen über ihre Ausgrabungen sprach, ihre Publikationen las oder ihre Schriften konsultierte, passierte dasselbe.
Mir wurde bewusst, dass diese wertvollen Informationen über die Welt der alten Römer so gut wie nie bei den Menschen draußen ankommen und häufig in Fachpublikationen oder an Ausgrabungsstätten ein verstecktes Dasein fristen. Also habe ich versucht, sie zu erzählen.
Dieses Buch hat zum Ziel, das Alte Rom anhand von Schilderungen über das Alltagsleben wiederauferstehen zu lassen, indem es sehr einfachen Fragen nachgeht: Wie war es, durch die Straßen zu gehen? Wie sahen die Gesichter der Menschen aus, die man dort traf? Was konnte man von den Balkonen aus sehen? Wie schmeckte das Essen? Welche Art Latein wurde auf den Straßen gesprochen? Wie sahen die Tempel auf dem Kapitolshügel aus, wenn die ersten Sonnenstrahlen sie trafen?
In gewisser Weise wollte ich die Orte wie mit einer Fernsehkamera erkunden, so wie sie vor 2000 Jahren gewesen sein mussten, und dem Leser damit ein Gefühl vermitteln, als befände er sich in den Straßen des Alten Roms, als atmete er seine Gerüche und Düfte, träfe die Blicke der Menschen, träte in die Geschäfte ein, in die Häuser oder ins Kolosseum. Nur so kann man wirklich verstehen, wie es sich ange fühlt hat, in der Hauptstadt des Römischen Reichs zu leben.
Da ich selbst in Rom wohne, war es ein Leichtes für mich, zu beschreiben, wie das Sonnenlicht im Laufe eines Tages Straßen und Monumente erhellt, oder mich an Ort und Stelle zu begeben und von den vielen kleinen Details Notiz zu nehmen, die im Buch beschrieben werden - zusätzlich zu denen, die ich in Jahren der Fernseharbeit und Ortsbesichtigungen sowieso schon gesammelt habe.
Natürlich sind die Szenen, die sich während unseres Besuchs im Alten Rom vor Ihren Augen abspielen werden, nicht einfach erfunden, sondern Forschungsergebnissen, archäologischen Entdeckungen, historischen Quellentexten und Laboranalysen von Fundstücken oder Skeletten entnommen.
Die beste Methode, diese Fülle an Informationen zu ordnen, schien mir darin zu bestehen, einem normalen Tagesablauf zu folgen. Jeder Stunde des Tages korrespondieren ein Ort und ein Gesicht der Ewigen Stadt mit ihren jeweiligen Aktivitäten.