Erkenne dich selbst, so lautete die Aufforderung an denjenigen, der nach höheren Erfahrungen strebte, schon im antiken Griechenland. Die Auseinandersetzung mit sich selbst ist das Eingangstor zu jeglicher Erkenntnis, die über den eigenen Standpunkt hinausführt.
Ob man vom Doppelgänger, vom Hüter der Schwelle oder vom eigenen Schatten spricht, die Selbsterkenntnis gehört zu den tiefsten und erschütterndsten Erlebnissen des inneren Weges. Der Herausgeber hat eine Auswahl von Texten zu diesem Thema getroffen, die eine sinnvolle Abfolge sichtbar machen und die Licht und Schattenseiten des inneren Weges meditativ nachvollziehbar machen.
Inhaltsverzeichnis:
EinführungI. Die Bedeutung der Selbsterkenntnis auf demWeg zur höheren ErkenntnisII. Der Meditierende versucht, eine Vorstellungvon dem 'Hüter der Schwelle' zu bildenIII. Von dem 'Hüter der Schwelle' und einigenEigenheiten des übersinnlichen BewusstseinsIV. Die Bedeutung des Moralischen auf demErkenntniswegV. Selbsterkenntnis und ChristusnäheVI. Die Entdeckung der Christuskräfte imeigenen LebenVII. 'Erkenne dich selbst' im AnderenAbschluss: Selbsterkenntnis - Welterkenntnis
Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn, heute Kroatien), geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: «Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.» Diese Überzeugung leitete ihn auch in seiner Tätigkeit als Goethe-Herausgeber in Weimar, als Schriftsteller, als Redakteur und Vortragsredner in Berlin, später in Dornach und an vielen anderen Orten Europas. Seine durch Bewusstseinsforschung erweiterte Sichtweise, die er «Anthroposophie» (Weisheit vom Menschen) nannte, ermöglichte es ihm, auf zahlreichen Lebensgebieten praktische und tiefreichende Impulse zu geben, stets mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation. Nach der Trennung von der Theosophischen Gesellschaft, deren Deutscher Sektion er zunächst als Generalsekretär vorstand, wirkte bei der Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft mit. Im Goetheanum in Dornach bei Basel bekam die Gesellschaft ihr Zentrum «Freie Hochschule für Geisteswissenschaft». Als der Doppelkuppelbau aus Holz durch Brandstiftung zerstört wurde, stellte sich Rudolf Steiner an die Spitze der neu begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen und ist in der «Rudolf Steiner Gesamtausgabe» zum großen Teil ediert.
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