Exit, Voice & Loyalty - Zwei wiederentdeckte Texte von Albert O. Hirschman
Verlag | Ch. Links Verlag |
Auflage | 2024 |
Seiten | 320 |
Format | 14,5 x 2,5 x 21,6 cm |
Gewicht | 506 g |
ISBN-10 | 3962892265 |
ISBN-13 | 9783962892265 |
Bestell-Nr | 96289226A |
»Hirschman gehört zu den Hundertjährigen, die aus Klassikerregalen steigen und eine frische Botschaft anbieten.« Claus Leggewie
»Exit, Voice, and Loyalty« (1970) gehört zu den Standardwerken des 20. Jahrhunderts. Der Ökonom Albert O. Hirschman hat die Grenzen seines Faches gesprengt und einen Leitfaden für kollektives Handeln geliefert: Während Exit Abwanderung bedeutet, beschreibt Voice die politische Aktion (Widerspruch, Protest, Engagement). Zwischen beiden Polen besteht eine Spannung: Auch Wähler:innen können abwandern und Kund:innen sich beschweren. Wie passen die Ausreisewellen von DDR-Bürger:innen in dieses Schema? Hirschman, der erst kurz vor dem Mauerfall seine Heimatstadt Berlin wieder besuchte, hat seine Theorien mit großer Freude aktualisiert, um die »Wende« zu beschreiben. Beide Texte, der Klassiker von 1970 als auch der Essay von 1992 über das »Schicksal der DDR«, werden erstmals in einem Band publiziert, ergänzt um ein Vorwort des Herausgebers Alexander K arschnia und ein Nachwort von Patrick Eiden-Offe.
Albert O. Hirschman wurde als Otto-Albert Hirschmann 1915 in Berlin geboren. Er stammte aus einer bildungsbürgerlichen säkularisierten jüdischen Familie. Im April 1933 flüchtete er aus Deutschland zunächst nach Paris und London. Er kämpfte im spanischen Bürgerkrieg, war im politischen Widerstand gegen die Mussolini-Diktatur in Italien, half neben Varian Fry ab 1940 im Emergency Rescue Committee in Marseille, von den Nazis Verfolgte aus Frankreich zu evakuieren. 1941 musste er sich schließlich selbst in die USA absetzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Hirschman u. a. im Büro des Marshallplans
und bei der Weltbank tätig. Von 1952 bis 1956 war er Wirtschaftsberater in Lateinamerika und gilt seitdem als Pionier einer kritischen Entwicklungspolitik. Ab 1956 lehrte er in Yale, Harvard und schließlich in Princeton. Von 1990 bis 1995 war Hirschman Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Er starb 2012 in den USA.