Verlag | Wallstein |
Auflage | 2016 |
Seiten | 224 |
Format | 3,1 x 17,6 x 1,8 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 272 g |
Reihe | Historische Geisteswissenschaften. Frankfurter Vorträge 9 |
ISBN-10 | 383531856X |
ISBN-13 | 9783835318564 |
Bestell-Nr | 83531856A |
Vergessen als Filter, als Waffe und als Voraussetzung für die Schaffung des Neuen.Angesichts der gegenwärtigen Dominanz der Auseinandersetzung mit Erinnerung haben wir das Vergessen anscheinend vergessen. Tatsächlich ist aber nicht das Erinnern, sondern das Vergessen der Grundmodus menschlichen und gesellschaftlichen Lebens. Für das Erinnern bedarf es einer aktiven Anstrengung, Vergessen hingegen geschieht lautlos und scheinbar unspektakulär.Dass Vergessen aber auch ein aktiver Prozess sein kann, zeigt Aleida Assmann in ihrer zweigeteilten Untersuchung. Im ersten Teil beschreibt sie neben sieben konkreten Techniken für das Vergessen dessen verschiedene Ausprägungen: vom selektiven Vergessen zur Fokussierung auf bestimmte Erinnerungen, über defensives Vergessen etwa als Selbstschutz der Täter, bis hin zum konstruktiven Vergessen als umfassendem Neubeginn. Im zweiten Teil liefert Assmann sieben Beispiele zu den zuvor beschriebenen Formen des Vergessens. Dabei geht sie unter anderem auf die Unsichtbarkeit von Denkmälern (deren eigentliche Aufgabe das Erinnern sein sollte), das Vergessen von Menschenrechtsverbrechen »im Schatten des Holocaust« (wie dem Genozid an den Herero) oder die (Un-)Möglichkeit des Vergessens im Internet ein.
Rezension:
»informativ, kenntnisreich geschrieben und gut zu lesen« (Michael Opitz, Deutschlandradio Kultur, 27.10.2016) »Assmanns viele kulturgeschichtliche Beispiele lesen sich jedenfalls unter dem schillernden Aspekt Vergessen/Erinnern mit großem Gewinn« (Knud von Harbou, Süddeutsche Zeitung, 31.10.2016) »hat (...) das Zeug zum Standardwerk« (Marc Reichwein, www.welt.de, 12.12.2016) »ein neues Buch (...), das brisante Fragen nicht nur aufwirft, sondern auch weitgehend beantwortet« (Hendrik Werner, Weser-Kurier, 02.03.2017) »sie schreibt verständlich, nachvollziehbar, plausibel« (Manfred Prisching, Sociologia Internationalis, 1-2017)