Reinhard Kaiser-Mühlecker schreibt die Geschichte zweier Brüder und ihrer Heimat in Oberösterreich - ein mit biblischer Wucht erzählter Roman um Missverständnisse, Tötungen, Familientragödien und Befreiungsversuche.
Alexander kehrt von seinem Auslandseinsatz als Soldat internationaler Truppen in die Heimat zurück. Seine Unruhe treibt ihn bald wieder fort. Sein jüngerer Bruder Jakob führt unterdessen den elterlichen Hof. Als sich sein Freund aufhängt, wird Jakob die Schuldgefühle nicht mehr los. Der Vater fabuliert von phantastischen Geschäftsideen, während er heimlich Stück für Stück des Ackerlandes verkaufen muss. Mit großer poetischer Ruhe und Kraft erzählt Reinhard Kaiser-Mühlecker von den Menschen, die durch Verwandtschaft, Gerede, Mord und religiöse Sehnsüchte aneinander gebunden sind. Es ist die Geschichte zweier Brüder, die dieser Welt zu entkommen versuchen - eine zeitlose und berührende Geschichte von zwei Menschen, die nach Rettung suchen.
Rezension:
Wie er aus der hilflosen Stummheit, die seine Protagonisten anfällt, Literatur macht, ist virtuos. Christoph Schröder Zeit Online 20160830
Reinhard Kaiser-Mühlecker wurde 1982 in Kirchdorf an der Krems geboren und wuchs in Eberstalzell, Oberösterreich, auf. Er studierte in Wien und betreibt eine Landwirtschaft. »Ich sehe es als eine Art Verpflichtung an, die Welt, die ich kenne, erfahrbar zu machen - einem, der sie nicht kennt.« Sein Debütroman »Der lange Gang über die Stationen« erschien 2008, anschließend die Romane »Magdalenaberg«, »Wiedersehen in Fiumicino«, »Roter Flieder«, »Schwarzer Flieder« sowie »Zeichnungen. Drei Erzählungen«. Der Roman »Fremde Seele, dunkler Wald« stand 2016 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. 2019 erschien der Roman »Enteignung«. Für sein Werk wurde Reinhard Kaiser-Mühlecker mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Im Frühjahr 2022 erschien Reinhard Kaiser-Mühleckers Roman »Wilderer«, der für den Deutschen Buchpreis und den Österreichischen Buchpreis nominiert war und mit dem Bayerischen Buchpreis 2022 ausgezeichnet wurde. Mit seinem Roman »Brennende Felder« steht Reinhard Kais er-Mühlecker auf der Shortlist für den Österreichischen Buchpreis 2024.
Literaturpreise:
Bayerischer Buchpreis für »Wilderer« 2022
Longlist Deutscher Buchpreis für »Wilderer« 2022
Longlist Österreischischer Buchpreis für »Wilderer« 2022
Preis des Wirtschaftsclubs Stuttgart für »Wilderer« 2022
Nominierung Prix du Meilleur livre étranger 2021 für »Roter Flieder«
Longlist Prix Médicis étranger 2021 für »Roter Flieder«
Literaturpreis der Österreichischen Industrie - Anton Wildgans 2020
Comburg-Stipendium 2015
Adalbert-Stifter-Stipendium 2014
Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft 2014
outstanding artist award 2013
Kunstpreis Berlin für Literatur 2013
Buch.Preis 2009
Stipendium des Literarischen Colloqiums Berlin 2009
Aufenthaltsstipendium im Künstlerhaus Schloss Wiepersdorf 2009
Österreichisches Staatsstipendium für Literatur 2008
Hermann-Lenz-Stipendium 2008
Stipendium des Herrenhauses Edenkobe n 2007
Literaturförderpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung 2007
Werkstattstipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung 2006
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