Verlag | Lilienfeld Verlag |
Auflage | 2020 |
Seiten | 464 |
Format | 13,3 x 21,1 x 4,2 cm |
Gewicht | 710 g |
ISBN-10 | 394035760X |
ISBN-13 | 9783940357601 |
Bestell-Nr | 94035760A |
Berlin vom Untergang zum Neuanfang. Dicht am Alltag, ohne falsche Sentimentalität, voller Tatsachen und einnehmend erzählt. Die Wiederentdeckung eines Ausnahmeautors.
Es beginnt mit einem Glücksfall: Der Ich-Erzähler kann im Februar 1945 zusammen mit seiner Frau und seiner Tochter in einem ruhigeren Randbezirk in ein von seinen Besitzern verlassenes Haus ziehen, in dem sich nur noch die Haushälterin und geheime Vorräte befinden. Eindrücklich und wendungsreich wird das Leben der kleinen Gemeinschaft in einer Zeit geschildert, in der die Vergangenheit brutal versinkt und das Kommende mehr als dunkel ist. Aber sie ist nicht nur gekennzeichnet von Todesangst, Zerstörung, Hunger und dem ängstlich erwarteten Eintreffen der Sieger, sondern auch von optimistischen Planungen für eine demokratische Zukunft und ganz persönlichen Sehnsüchten, die in dieser apokalyptischen Situation mitunter zu grundsätzlichen Lebensfragen werden. Dann kommt der Frieden und bringt eigene Gefahren mit sich. Ruhe tritt jedenfalls noch längst nicht ein. Lebendig und kompromisslos erzählt Borées autobiographisch geprägter Roman von diesen drastischen Tagen in der Geschichte Ber lins.
Rezension:
'Frühling 45' "gilt als Borées Hauptwerk und ist allein aus sprachlicher Sicht eine echte Entdeckung: Es verfügt über einen unwahrscheinlichen Wortschatz und Wortwitz. Borée schreibt trocken, lakonisch, auch mal an den grässlichen Umständen implodierend. ... Ein Glück also, nun dieses Dokument der Umbruchszeit wieder lesen zu können. ... Man darf gespannt sein auf weitere Werke dieses Autors." (Anja Hirsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung) "Wunderschöne Bücher in jeder Hinsicht macht der Düsseldorfer Lilienfeld Verlag, darunter ganz frisch 'Frühling 45. Chronik einer Berliner Familie' von Karl Friedrich Borée, den keiner mehr kennt, dessen großartigen Roman aber viele kennen sollten." (Klaus Schöffling, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) Dass Borée "jetzt wieder gelesen werden kann, verdankt sich der Neuauflage seines Meisterwerks 'Frühling 45'. Das Buch erlaubt einen Sprung ins Damals, wie ihn derart lebendig, mit nüchterner Lakonie und reservierter Empathie, wohl nur eine solche Melange aus Roman, Journal und Bericht vermitteln kann. ... Es ist ein Geschenk, Borée jetzt dank des Engagements von Axel von Ernst, dem Verleger des Lilienfeld Verlags, entdecken zu können." (Caroline Fetscher, Der Tagesspiegel)