Verlag | Panini Books |
Auflage | 2022 |
Seiten | 448 |
Format | 14,0 x 3,6 x 21,7 cm |
Großformatiges Paperback. Klappenbroschur | |
Gewicht | 622 g |
Reihe | Die Kunstwirker-Chronik 3 |
ISBN-10 | 3833242752 |
ISBN-13 | 9783833242755 |
Bestell-Nr | 83324275A |
Auf der Insel Kavekana konstruiert Priesterin Kai als Geschäftsmodell sozusagen Götter auf Bestellung. Und ihre Kreationen eignen sich perfekt für die Arbeit der Kunstwirker und Kunstwirkerinnen der Alten Welt. Jenseits des Ozeans gedeihen hingegen immer noch echte Gottheiten, unberührt von den Götterkriegen, die die Stadtstaaten Alt Coulumb und Dresediel Lex nachhaltig verändert haben. Bei dem Versuch, den sterbenden Gott eines Freundes zu retten, wird Kai schwer verletzt und aus dem Geschäft ausgeschlossen, da ihr selbstmörderischer Rettungsversuch als Beweis für ihre geistige Instabilität gewertet wird. Als die in Ungnade gefallene Priesterin versucht, die Ursache für den Tod des Gottes zu ergründen, prallt sie gegen eine Wand aus Schweigen und Verschwörung, an der sie zu zerbrechen droht. Es sei denn, sie reißt sie ein.Band 3 der Kunstwirker-ChronikÜberblick über die Kunstwirker-ChronikBand 1: Drei Viertel totBand 2: Zwei Schlangen lauernBand 3: Fünf Faden tiefBand 4: Der letz te erste Schnee
Leseprobe:
Kai traf die Kunstwirkerin eine Woche später in einem Albtraum aus Glas. Sie saß in einem gläsernen Stuhl vor einem Glastisch, und ihre Finger fuhren über die glatten Armlehnen, ohne eine Spur von Öl oder Schweiß zu hinterlassen. In einer Ecke stand ein Glasfarn in einem Glastopf, gläserne Wurzeln schlängelten sich durch gläserne Erde. Weitere identische Räume erstreckten sich darüber, darunter und zu allen Seiten über die transparenten Wände, Decken und Böden hinaus, und in diesen Räumen saßen identische Kais und Kunstwirkerinnen. Als Kai ihre Beine unter dem Tisch übereinanderschlug, schlugen auch ihre unendlich vielen anderen Ichs ihre Beine übereinander, und ein Rauschen von Strümpfen durchbrach die Stille des Traums.In der fernen, wachen Welt lag sie bandagiert auf inem Bett. Hier fesselten sie keine Verletzungen, außer denen, die sie sich selbst zugefügt hatte. Sie hatte ihre Hand auf die Tischkante gelegt, und diese hatte in das Rosa ihrer Handfläche geschnitten; eine lange , tiefe Wunde, die sofort verheilte. Das Blut auf dem Tisch blieb jedoch. Millionen von roten Schlieren umgaben sie auf Millionen von Tischen und fingen das von überall und nirgends stammende Licht des Albtraums ein.»Bevor wir über den Tod des Idols sprechen«, sagte Miss Kevarian, »erläutern Sie bitte, welche Dienstleistungen Ihre Firma anbietet.«»Unser Orden, meinen Sie.«»Ja.«Myriaden von Reflexen boten Kai verschiedene Perspektiven auf ihre Gesprächspartnerin: eine strenge Kunstwirkerin in einem grauen Nadelstreifenanzug, mit schwarzen Augen, kurzen weißen Haaren und einem schmalen Mund. Miss Kevarian saß still wie eine Statue. In ihren Augen lagen weder Mitleid noch Humor, nur eine Neugierde, wie Kai sie von Vögeln kannte, fremdartig, abschätzend und räuberisch.