Grenzen beim Erziehen - Nähe und Distanz in pädagogischen Beziehungen
Verlag | Kohlhammer |
Auflage | 2013 |
Seiten | 240 |
Format | 15,7 x 23,3 x 1,5 cm |
Gewicht | 314 g |
Reihe | Kohlhammer Pädagogik |
ISBN-10 | 3170223089 |
ISBN-13 | 9783170223080 |
Bestell-Nr | 17022308A |
Die seit 2010 ans Tageslicht kommenden Missbrauchsfälle in kirchlichen und weltlichen Erziehungsinstitutionen haben die Öffentlichkeit alarmiert und finden seither ein breites Medieninteresse. Die Pädagogik ist hier aufgefordert, die Differenz von Distanz und Nähe in pädagogischen Beziehungen und Strukturen neu zu thematisieren und die pathologische Seite dieses Verhältnisses zu reflektieren. Das Buch greift diese Herausforderung auf und thematisiert sie vor einem breiteren, grundlegenden Fragehorizont: Es geht dabei um das Kernproblem, wie viel "Nähe" im Erziehungsprozess nötig ist, damit Kinder auf dem Weg zum Erwachsenwerden ausreichend Fürsorge, Zuwendung und soziale Unterstützung erfahren. In dieser Hinsicht werden die Grenzen erzieherischer Verhältnisse thematisiert und darauf hingewiesen, dass es sich im pädagogischen Verhältnis um eine Sozialform eigener Art handelt, die eine dem Kind zumutbare Nähe anstrebt und die allein seiner Entwicklung dienlich und förderlich sein so ll.
Seit Bekanntwerden der vielen Fälle sexueller Gewalt und emotionalen Missbrauchs in pädagogischen Institutionen steht die Pädagogik vor der Herausforderung, die Distanz- und Näheverhältnisse pädagogischer Beziehungen neu zu thematisieren. Dabei geht es auf der Beziehungsebene um die Klärung missverständlicher Semantiken und Strukturen, die eine Überschreitung gebotener Grenzen begünstigen. Auf der sachlichen Ebene pädagogischer Beziehungen sind Distanzen im Blick auf Inhalten zu überbrücken, die die Heranwachsenden vor allem im Kontext der Schule nicht ohne Hilfe verstehen können. Das Buch befasst sich mit Begriffen, Strukturen und Kontexten pädagogischer Beziehungen und gibt Antworten darauf, wie viel "Nähe" beim Erziehen und Unterrichten nötig ist, damit Kinder auf dem Weg zum Erwachsenwerden ausreichend Wissen und Können erwerben und soziale Zuwendung bzw. Unterstützung erfahren können. Ebenso steht die Reflexion der gebotenen "Distanz" in Erziehungsverhältnissen an, ohne die Heranwachsende die wünschenswerte Selbständigkeit nicht erreichen können.