Verlag | Atlantis Zürich |
Auflage | 2022 |
Seiten | 128 |
Format | 13,0 x 1,5 x 21,0 cm |
Gewicht | 216 g |
ISBN-10 | 3715250143 |
ISBN-13 | 9783715250144 |
Bestell-Nr | 71525014A |
Ein Roman zu vier Händen von Bianca Garufi und Cesare Pavese - 1959 die literarische Sensation in Italien und seiner Zeit weit voraus.Dass Cesare Pavese gemeinsam mit einer Verlagskollegin einen Roman verfasste, ist hierzulande weitgehend unbekannt.Großes Feuer erzählt eine ungeheuerliche Geschichte, die Züge einer griechischen Tragödie trägt.
Obwohl Silvia Giovanni vor ein paar Monaten verlassen hat, bittet sie ihn, nach Süditalien mitzukommen. Ein dringendes Telegramm ihrer Familie hat sie erreicht. Im Dorf blickt man zu Boden, als man Silvia nach so langer Zeit wiedererkennt. Als junges Mädchen ist sie von dort abgehauen, jetzt ringt in diesem alten Zuhause der zehnjährige Giustino mit dem Tod. Die Worte der Mutter und des Stiefvaters bei Tisch, die mehr verbergen als erkennen lassen, kann Giovanni nicht deuten. Auch Silvias Störrigkeit verwirrt ihn. Erst als er nachts allein in dem dunklen Zimmer sitzt, überkommt ihn eine Ahnung, dass vor zehn Jahren etwas passiert sein muss, das nicht wiedergutzumachen ist. Mit dem literarischen Abenteuer eines vierhändig geschriebenen Romans sorgten Cesare Pavese und Bianca Garufi bei seinem Erscheinen 1959 in Italien für großes Aufsehen. Die wechselnde Erzählperspektive legt Schicht für Schicht nicht nur die Missverständnisse zwischen den beiden Liebenden offen, sondern auch Uner hörtes. Denn der im deutschsprachigen Raum weitgehend unbekannte Roman überrascht nicht nur formal: Großes Feuer erzählt von der Vergewaltigung eines jungen Mädchens, der eisernen Verschwiegenheit und den Verstrickungen einer Familie - von einer Fatalität, die an griechische Tragödien erinnert. 1946 verfasst, war der Roman seiner Zeit weit voraus und ist nun in Neuübersetzung zu entdecken.
Leseprobe:
»'Was wollen Sie von Silvia?' Ich war in eine Welt des Vergangenen und des Bluts geraten, voller geschlossener und unbekannter Dinge, so fremd, wie wenn man sich in das Bett eines anderen legt.«
Rezension:
»Großes Feuer ist ein schmaler Band - und ein großer Roman.« Christiane Pöhlmann / Frankfurter Allgemeine Zeitung
»Langsam und in Sequenzen von schlichter, ja, bisweilen geradezu archaischer Schönheit entrollt uns das Autoren-Duo Garufi/Pavese in Form sich alternierend aufeinander beziehender Kapitel die jeweils ganz eigene Sicht der beiden Protagonisten.« Peter Hennig / Saarländischer Rundfunk
»Die 120 Seiten sind eine faszinierende Lektüre aus einem Guss, sowohl inhaltlich als auch stilistisch. [...] Das damals Neuartige dieser Sprache und Erzählweise wirkt auch heute noch modern und unverbraucht.« Günter Rinke / literaturkritik.de