Diderot beklagt: »Warum habe ich ihn nicht behalten? Er paßte mir so gut, daß ich mich ausnahm wie von Künstlerhand gemalt. Der neue, steif und förmlich, macht mich zur Schneiderpuppe? Ich sehe aus wie ein reicher Tagedieb, man sieht mir nicht mehr an, wer ich bin...«
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Diderot beklagt:"Warum habe ich ihn nicht behalten? Er paßte mir so gut, daß ich mich ausnahm wie von Künstlerhand gemalt. Der neue, steif und förmlich, macht mich zur Schneiderpuppe...Ich sehe aus wie ein reicher Tagedieb, man sieht mir nicht mehr an, wer ich bin..."
Denis Diderot (1713-1784) war ein französischer Schriftsteller und Philosoph der Aufklärung, einer der vielseitigsten Autoren und berühmtesten Enzyklopädisten seiner Zeit. Er schrieb philosophische Romane, Dialoge, Dramen und Essays. Zusammen mit d'Alembert gab er die Encyclopédie heraus, in deren 28 Bänden das gesamte Wissen der Zeit von den bedeutendsten Köpfen der Aufklärung abgehandelt wurde.
»Diderot hat den Grundstein gelegt zum modernen Roman. Er ist das erste Genie des neuen Frankreich.«
Edmond und Jules de Goncourt, 1780 Hans Magnus Enzensberger, 1929 in Kaufbeuren geboren, ist Lyriker, Essayist, Biograph, Herausgeber und Ubersetzer. Mit seinen pointierten wie provokanten Interventionen positionierte er sich als einer der prägendsten Intellektuellen Nachkriegsdeutschlands. Die Vielfalt seiner publizistischen Unternehmungen umfasst Romane, Biografien und Essays. Er ist Begründer der in Berlin erscheinenden Anderen Bibliothek und war Herausgeber der Kulturzeitschrift Kursbuch. In den 1970 Jahren lebte Enzensberger in Berlin Friedenau und begleitete die Anfange der Friedenauer Presse. Dort veröffentlichte er mehrere Drucke sowie den Roman Requiem für eine romantische Frau. Er lebt heute in München.
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