Heinrich Heine (1797-1856) - Emanzipation in Zeiten des Umbruchs
Verlag | Königshausen & Neumann |
Auflage | 2021 |
Seiten | 94 |
Format | 13,5 x 1,5 x 21,0 cm |
Gewicht | 123 g |
Reihe | Humanistische Porträts |
ISBN-10 | 3826070712 |
ISBN-13 | 9783826070716 |
Bestell-Nr | 82607071A |
Heinrich Heines Humanismus hat viele, sich zum Teil widersprechendeDimensionen. Aber gerade in dieser Vielschichtigkeit ist er zutiefstverbunden mit den gravierenden Umbrüchen, die die erste Hälfte des19. Jahrhunderts prägen: Mit dem Ende der Goethezeit verlieren Vorstellungenihre Plausibilität, die von der Epochenschwelle um 1800herkommen: vom »ganzen Menschen«, von der Geschichte als Fortschrittund von der Rolle, die Kunst und Dichtung für die »Erziehungdes Menschengeschlechts« spielen können. In einer Übergangsphase,in der dieses Alte seine Verbindlichkeit verliert und in der um dasNeue noch gestritten wird, engagiert sich Heine für eine humane Welt.Dabei versteht er sich selbst emphatisch als Zeitgenosse, dem »der großeWeltriss mitten durch das Herz geht«. Der Band zeigt, welche vielfältigenVorschläge Heine dafür unterbreitet, wie die Geschichte derMenschen neu gesehen und gestaltet werden kann - in einer Haltungdes Experimentierens und in der ihm eigenen, unnachahmlichen Dikt ionzwischen Betroffenheit und spöttischer Distanz. Und er zeigt, wieHeine, als getaufter Jude und Exilant in Paris ein Außenseiter, dabeiimmer und trotz aller scharfen Kritik an den Zeitläuften voller Empathiefür die leidende Menschheit ist.